Logo Epoch Times

Grünen-Politiker für E-Auto-Ausnahmen beim Tempolimit

Geschwindigkeitsbegrenzung für Benziner und Diesel, freie Fahrt für Elektroautos? Ein Grünen-Abgeordneter kann sich das vorstellen. In der Fraktion gibt es aber Widerspruch.

top-article-image

Eine Autofahrerin lädt an der Ultraschnellladestation an der Raststätte Brohltal Ost an der Autobahn A61 ihr Elektroauto auf.

Foto: Thomas Frey/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Nach dem Vorschlag des Grünen-Bundestagsabgeordneten Dieter Janecek, Ausnahmen für Elektroautos beim Tempolimit zu ermöglichen, kommt aus der Bundestagsfraktion der Partei heftiger Widerspruch. Die Position Janeceks sei nicht die der Bundestagsfraktion, sagte der Grünen-Verkehrspolitiker Stephan Kühn der „Bild-Zeitung“ (Mittwochsausgabe).
„Egal ob Auto mit Verbrennungsmotor oder mit Elektromotor, von beiden geht die gleiche Unfallgefahr aus, wenn damit auf Autobahnen gerast wird. Deshalb kann im Interesse der Verkehrssicherheit kein Unterschied gemacht werden“, so der Grünen-Politiker weiter.
Wenn es um die Verkehrssicherheit gehe, dürfe „die Antriebsart keine Rolle spielen.“ Widerspruch kam auch von dem Grünen-Verkehrsexperten Stefan Gelbhaar: „Beim Tempolimit geht es zuvorderst um Verkehrssicherheit. Höhere Geschwindigkeiten führen zu mehr und vor allem deutlich schwereren Unfällen, egal welcher Motor unter der Haube ist“, sagte Gelbhaar der „Bild-Zeitung“. Mit einem Tempolimit würden jedes Jahr deutlich weniger Menschen auf den deutschen Autobahnen sterben.

Janecek will Inlandsflüge „überflüssig“ machen

In der Debatte über ein generelles Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen hält der Grünen-Digitalexperte Dieter Janecek Ausnahmen für Elektroautos für möglich. Bei einem Tempolimit müsse über Tageszeiten, intelligente Steuerung und Auswirkungen auf das Klima diskutiert werden, sagte Janecek der „Augsburger Allgemeinen“ vom Dienstag. Ein Tempolimit sei „vor allem zu Tageszeiten mit hoher Verkehrsdichte zwingend“, da es nachweislich die Verkehrssicherheit verbessere und klimaschädliches Benzin spare.
„Warum aber in Zukunft nicht darüber nachdenken, zum Beispiel zu Nachtzeiten mit wenig Verkehr Ausnahmen zu gewähren für klimafreundliche Fortbewegungsmittel wie E-Autos, die mit erneuerbarem Überschussstrom fahren“, fügte der Grünen-Bundestagsabgeordnete hinzu.
Hundert Prozent Erneuerbare Energien als Antriebsquelle ermöglichten in Verbindung mit Digitalisierung und Autonomem Fahren „ganz neue Möglichkeiten“ einer klimagerechten und komfortablen Mobilität. „Zusammen mit einem leistungsstarken Bahnangebot könnten Inlandsflüge so gänzlich überflüssig werden“, fügte Janecek hinzu.
Die Frage nach einem Tempolimit sorgt in Deutschland seit geraumer Zeit für hitzige Debatten. Der ADAC als größter Automobilclub hatte in dieser Frage zuletzt seine Neutralität bekräftigt und dabei auf das „unklare“ Meinungsbild innerhalb der Bevölkerung und bei den ADAC-Mitgliedern verwiesen.
Die CSU erhält bei ihrer Internetkampagne „Tempolimit? Nein Danke!“ nach eigenen Angaben derweil einen Ansturm von Unterstützern. Allein bis Montag hätten sich mehr als 62.000 Unterstützer auf der Kampagnenseite der CSU registriert, sagte Generalsekretär Markus Blume der „Augsburger Allgemeinen“. (afp/dts)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.