Es fehlen die Arbeitskräfte
DIHK-Chef für Streichung von Pfingstmontag als Feiertag
Die Menschen in Deutschland sollen mehr arbeiten, vor allem Frauen. Dafür sollte ein Feiertag gestrichen werden. Doch die OECD-Zahlen sind für Ländervergleiche nicht geeignet.

Die Zahl der Jobs in Deutschland steigt weiter. (Symbolbild)
Foto: Richard Vogel/AP/dpa
Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, spricht sich für die Streichung des Pfingstmontags als Feiertag aus und fordert die Arbeitnehmer zu einer höheren Arbeitszeit auf.
„Unsere Arbeitsproduktivität stagniert“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Im OECD-Vergleich arbeiteten Beschäftigte in Deutschland im Schnitt 1.350 Stunden im Jahr – der Durchschnitt liege bei 1.750. „Das ist ein Delta von 400 Stunden. Da müssen wir ran.“
Mehr Vollzeit arbeiten?
Adrian schlug vor, einen Feiertag zu streichen: „Ich persönlich hätte mit dem Pfingstmontag kein Problem.“ Er wisse aber, dass es viele anders sehen.
Adrian sagte außerdem, in Deutschland müsse mehr Vollzeit gearbeitet werden: „Wichtig wäre, dass mehr Menschen Vollzeit arbeiten können – gerade Frauen. Dafür brauchen wir zum Beispiel eine gute Kinderbetreuung.“
Die OECD-Studie ist nicht für Ländervergleiche geeignet, darauf weist die OECD hin. In dieser Studie zählt ein Erwerbstätiger in Vollzeit genauso viel wie einer, der 15 Wochenstunden arbeitet. Die Unstatistik des Monats August arbeitete heraus, welche Fehler in dieser Zahl stecken:
„Angenommen in einer Familie arbeitet der Mann 38,5 Wochenstunden an 45 Arbeitswochen, während seine Frau nicht erwerbstätig ist. Das ergibt mit 1.732,5 Stunden fast genau den OECD-Schnitt. Nun erhöht er seine Arbeitszeit auf 40 Wochenstunden, während sie eine Teilzeitbeschäftigung mit 20 Wochenstunden aufnimmt. Durchschnittlich arbeiten beide also 30 Stunden an 45 Wochen, also etwa die deutschen 1.350 Stunden jährlich.
Statistisch gesehen ist das weniger, obwohl beide länger arbeiten. Mit anderen Worten: Will Deutschland den Anschluss an die OECD schaffen, muss einfach nur jeder Teilzeitbeschäftigte ab morgen zu Hause bleiben.“
(dts/red)
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