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Konflikt um die Ukraine

"Große Hoffnungen" auf Scholz-Besuch in Russland

Am Dienstag wird Kanzler Olaf Scholz in Russland erwartet. Die Beziehungen zwischen Berlin und Moskau sind angespannt. Die deutsch-russische Auslandshandelskammer warnt Kontakte abzubrechen und Projekte einzufrieren.

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Olaf Scholz.

Foto: CHRISTOPHE GATEAU/POOL/AFP via Getty Images

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Die deutsche Wirtschaft in Russland setzt auf den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beim russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml „große Hoffnungen“.
„Der Konflikt rund um die Ukraine muss auf jeden Fall friedlich und mit den Mitteln der Diplomatie gelöst werden“, sagte der Präsident der deutsch-russischen Auslandshandelskammer (AHK), Rainer Seele, am Sonntag. Scholz besucht an diesem Montag zunächst den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und am Dienstag Putin in Moskau. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland sind wegen einer Vielzahl an Konflikten angespannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Seele warnte davor, Kontakte abzubrechen und Projekte einzufrieren. Das bringe keinen Abbau der Spannungen, sondern „mehr Konfrontation“. Der Manager sprach sich für eine Intensivierung der Kontakte aus. „Auch in den finstersten Zeiten des Kalten Krieges war die deutsche Wirtschaft stets eine Brücke zwischen Deutschland und der Sowjetunion.“ Trotz der Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts und trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hätten deutsche Firmen in den vergangenen fünf Jahren rund 7,6 Milliarden Euro in Russland investiert, teilte die Kammer mit.
Die deutschen Unternehmen erwarten, dass Scholz bei seinem Treffen mit Putin auch andere Probleme zur Sprache bringt, darunter die neuen medizinischen Zwangstests für Ausländer, die in Russland arbeiten wollen. „Deutsche und ausländische Manager und Ingenieure werden zum Schaden des Investitionsklimas einem diskriminierenden und zeitaufwendigen Prozedere ausgesetzt und das, obwohl sie in ihren Heimatländern für Investitionen in Russland werben“, sagt der AHK-Vorstandsvorsitzende Matthias Schepp.
In Russland lebende Ausländer müssen nach einem von Putin unterzeichneten Gesetz seit Januar alle drei Monate Tests unter anderem auf Drogen sowie auf Syphilis und andere Krankheiten durchlaufen. Vorgesehen sind zudem Röntgenaufnahmen, die wegen der gefährlichen Strahlenbelastung umstritten sind. Auch Kinder von sechs Jahren an und Ehepartner müssen sich testen lassen. „Der Unmut unter Managern, Ingenieuren, Wissenschaftlern und Forschern wird groß bleiben. Die Regelung sollte ausgesetzt werden“, sagte Schepp. (dpa/red)

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