Joachim Gauck nennt Impfgegner „Bekloppte“

Als Rentner müsse er nicht mehr auf jedes Wort achten, sagte Altbundespräsident Joachim Gauck mit Blick auf seine Kritik an Impfgegnern. Es sei schrecklich, dass es in Deutschland nicht nur Bildungswillige, sondern auch hinreichend Bekloppte gäbe.
Titelbild
Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck.Foto: Friso Gentsch/dpa
Epoch Times13. September 2021

Noch im Mai dieses Jahres forderte Altbundespräsident Joachim Gauck (parteilos) eine größere Toleranz für sogenannte Querdenker und Impfgegner. „Nicht alle, die dort mitlaufen, sind eine Gefahr für die Demokratie“, sagte er dem „Tagesspiegel“ mit Blick auf Proteste gegen die Corona-Maßnahmen. „Wir können doch nicht alle ausgrenzen, die mit der Corona-Politik unzufrieden sind.“

Er gestand damals auch ein, dass „das Ausmaß an Spinnerten, die Querfront von Linksaußen bis Rechtsaußen und das Esoterische“ abschreckend auf ihn wirkten. Toleranz heiße aber nicht zwingend akzeptieren. „Für mich gibt es auch einen Begriff der kämpferischen Toleranz“, so Gauck. Er wolle aber nicht, „dass wir mit dem illiberalen Mittel des Verbotes einschreiten, solange jemand nicht wirklich die Demokratie gefährdet“.

Nun hat sich der Altbundespräsident erneut zu Wort gemeldet. Bei einer Tagung für Lehrer am Samstag in Rostock betonte er, dass die Corona-Krise noch nicht überwunden sei, und griff dabei Menschen an, die sich gegen die Corona-Impfungen aussprechen. Gauck sagte: „Dann ist ja auch schrecklich, dass wir in einem Land leben, in dem nicht nur Bildungswillige leben, sondern auch hinreichende Zahlen von Bekloppten. Also Entschuldigung: Das darf ich mal so locker formulieren, ich bin ja jetzt Rentner und muss nicht mehr auf jedes Wort achten.“

Gauck ist der Meinung, dass Menschen mit der Einstellung „Impfen ist schädlich“ nicht für sich selbst, sondern für ihr Umfeld Probleme schafften. „Das ist ja alles unglaublich“, sagte er. Die Konferenz, bei der Gauck auftrat, richtete sich an Lehrer aus Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen.

Der Altbundespräsident betonte dort auch die zwingende Notwendigkeit eines funktionierenden Netzwerks von Hilfeleistenden zur Unterstützung von Schülern mit Defiziten. In dieses Netzwerk gehörten neben den Lehrkräften Jugendämter, Sozialarbeiter oder Jugendgerichtshilfen. „Die Lehrkräfte sind es, die mit den Kindern und Jugendlichen jene Verlässlichkeit einüben, die sie von zu Hause aus (…) in vielen Fällen nicht kennen, die aber doch Grundlage allen Lernens sind“, sagte Gauck. (dts/nw)



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