Tausende wollen am Hambacher Forst demonstrieren

Nach dem vorläufigen Rodungsstopp im Hambacher Forst sehen sich die Umweltschützer noch nicht am Ziel. Sie fordern den Kohleausstieg. Über 20 000 Menschen werden zur Demo am Hambacher Forst erwartet.
Titelbild
Aktivisten sitzen vor dem Wiesencamp am Hambacher Forst. Die Rodung ist vorerst gestoppt.Foto: Christophe Gateau/dpa
Epoch Times6. Oktober 2018

Nach dem vorläufigen Rodungsstopp im Hambacher Forst werden gegen Mittag über 20 000 Menschen zu einer Demonstration gegen die Braunkohle und für Klimaschutz erwartet.

Aufgerufen haben dazu Umweltverbände wie der Bund für Umwelt und Naturschutz und Greenpeace. Trotz des Etappensiegs für den Hambacher Wald bleibe der Kohleausstieg eine Aufgabe, stellte das Demo-Bündnis fest. Außerdem wollen die Braunkohlegegner ihren Erfolg am Oberverwaltungsgericht Münster feiern.

Polizisten begleiten eine Demonstration am Hambacher Forst. Foto: Jana Bauch

Die Richter ordneten am Freitag einen vorläufigen Rodungsstopp an, bis über eine Klage des Bundes für Umwelt und Naturschutz gegen die Rodungen entschieden ist. Bis dahin dürfe RWE keine vollendeten Tatsachen schaffen. Nach Einschätzung von RWE könnte das möglicherweise bis Ende 2020 dauern. Das Unternehmen rechnet deshalb jährlich mit hohen Millionenverlusten.

Der Tagebau Hambach schiebt sich immer näher an den Rest des Hambacher Forstes heran. Foto: Federico Gambarini

RWE und die zuständige Bezirksregierung hätten nicht belegt, dass die sofortige Abholzung im Interesse des Gemeinwohls notwendig sei, weil anderenfalls die Energieversorgung bundes- oder landesweit nicht mehr gewährleistet wäre, hatten die Richter festgestellt. Außerdem seien die Rechtsfragen so komplex, dass man sie nicht in einem Eilverfahren beantworten könne.

Im Tagebau Hambach arbeiten Bergbaumaschinen. Der angrenzende Hambacher Forst gilt als Symbol des Widerstands gegen die Kohle. Foto: Federico Gambarini

Der BUND hatte argumentiert, dass der Wald mit seinem Bechsteinfledermaus-Vorkommen die Qualitäten eines europäischen FFH-Schutzgebietes habe und deshalb geschützt werden müsse.

Im Streit um die Rodung des Hambacher Forstes hatte der BUND argumentiert, dass der Wald mit seltenen Tieren wie der Bechsteinfledermaus geschützt werden müsse. Foto: Dr. Renate Keil/BUND-Fledermauszentrum Hannover

Einen Tag vor der Demonstration hatten die Umweltverbände ihr Demonstrationsrecht vor dem Verwaltungsgericht Aachen erstritten.

«Hambi bleibt» – zumindest vorläufig. Foto: Oliver Berg

Nach massiven Sicherheitsbedenken der Stadt Kerpen verbot die Aachener Polizei die Demonstration zunächst, arbeitete aber weiter an einem Einsatzkonzept für den Fall, dass das Verbot von einem Gericht gekippt würde. (dpa)

Der Forst wird laut RWE mit einem Graben sowie Seil und Flatterband umfriedet. Foto: Oliver Berg



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