Messerattacke in Amsterdam: Zwei US-Bürger schwer verletzt – Afghane aus Deutschland niedergeschossen

Bei einem Messerangriff auf dem Amsterdamer Hauptbahnhof sind zwei Menschen schwer verletzt worden. Der Täter: ein Afghane mit deutscher Aufenthaltserlaubnis.
Epoch Times1. September 2018

Nach dem Messerangriff auf dem Amsterdamer Hauptbahnhof, bei dem am Freitag zwei US-Bürger schwer verletzt wurden, führt die Spur des Täters nach Deutschland.

Bei dem niedergeschossenen Verdächtigen handele es sich um einen 19-jährigen Afghanen mit deutscher Aufenthaltserlaubnis, teilte die niederländische Polizei am Abend mit. Sie schließt einen terroristischen Hintergrund nicht aus.

Ersten Ermittlungen zufolge kannte der Attentäter seine Opfer nicht, wählte sie zufällig aus.  Der lokale Fernsehsender AT5 berichtete, dass es zuvor einen Streit gegeben habe.

Nach Polizeiangaben hatte der 19-jährige Afghane gegen 12.10 Uhr in einem Tunnel im Westteil des Hauptbahnhofs auf die beiden Menschen eingestochen, bevor die Polizei auf ihn schoss. Die beiden Opfer seien „sehr schwer verletzt“, sagte ein Sprecher.

Die Schüsse lösten Panik unter den Tausenden anwesenden Touristen und Pendlern aus. Nach Angaben der Polizei wurden zwei Bahnsteige vorübergehend gesperrt und nach zwei Stunden wieder geöffnet.

Die niederländische Polizei stehe in engem Kontakt mit ihren deutschen Kollegen, teilte ein Polizeisprecher in Amsterdam mit. Ein mögliches terroristisches Motiv werde „ernsthaft erwogen“.

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Der Hauptbahnhof liegt im Norden der Amsterdamer Innenstadt. Rund 250.000 Passagiere nutzen den Bahnhof täglich. Die holländische Metropole mit ihrem von Kanälen durchzogenen Stadtzentrum ist ein beliebtes Reiseziel.

Ein Zeuge sagte, ein junger Mann mit einer blutenden Wunde an der Hand sei in sein im Bahnhof gelegenes Blumengeschäft gestolpert. „Kurz darauf hörte ich Schüsse, und ich weiß, dass etwas Schlimmes passiert ist“, sagte Richard Snelders der Nachrichtenagentur ANP. Etwas später habe er einen auf dem Boden liegenden Mann gesehen. Spontan habe er an einen Terroranschlag gedacht. Die Panik im Bahnhof sei groß gewesen.

„Alles ging sehr schnell“, sagte Snelders. Die Polizei habe den Mann mit der Schussverletzung auf Englisch angewiesen „am Boden“ zu bleiben. Später teilte die Polizei mit, der mutmaßliche Täter werde im Krankenhaus verhört.

Ein AFP-Reporter berichtete, dass die Polizei kurz nach dem Messerangriff einen Abschnitt im Inneren des Bahnhofs abriegelte und sich eine große Menschenmenge draußen vor dem Gebäude versammelte. Darunter waren auch viele ausländische Touristen, die geduldig warteten. Die Polizei war mit vielen Einsatzkräften anwesend. Vor dem roten Backsteingebäude standen zahlreiche Polizeifahrzeuge und Krankenwagen.

Im Gegensatz zu Frankreich, Belgien und Deutschland gab es in den Niederlanden bislang keine derartigen Messerangriffe. Am Donnerstag hatten die afghanischen Taliban zu Angriffen auf niederländische Soldaten aufgerufen. Anlass war der inzwischen abgesagte Plan des Rechtspopulisten Geert Wilders, im niederländischen Parlament einen Wettbewerb für Karikaturen des Propheten Mohammed abzuhalten. Wilders und seine Freiheitspartei (PVV) haben mit islamfeindlichen Aktionen bereits wiederholt Proteste von Muslimen heraufbeschworen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion