Bundesregierung warnt vor globalem IS-Netzwerk im Untergrund

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Ein Fahrzeugkonvoi mit Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bei Al-Rakka in Syrien.Foto: AP/Archiv/dpa
Epoch Times15. Februar 2019

Die Bundesregierung befürchtet nach einer Zerschlagung der Terror-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) den Aufbau eines globalen Terrornetzwerkes im Untergrund. Es herrsche eine „breite Übereinstimmung“ darüber, „dass der Kampf gegen die Terrororganisation IS im Irak und in Syrien noch nicht abgeschlossen ist“, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Freitag in München nach einem Treffen der Verteidigungsminister der internationalen Koalition gegen den IS. Auch Frankreich warnte vor einer „Metamorphose“ des IS.

„Wir wissen, dass das physische Kalifat des IS in Syrien und Irak zerschlagen ist“, sagte von der Leyen nach dem Treffen an der Seite ihres US-Kollegen Patrick Shanahan. Die Kämpfer des IS seien aus den Gebieten gedrängt worden, die sie jahrelang besetzt gehalten und in denen sie die Bevölkerung terrorisiert hätten.

Aber es bleibt festzuhalten, dass der IS zurzeit sein Gesicht ändert, stärker in den Untergrund geht und dort Netzwerke aufbaut auch mit anderen Terrorgruppen, zum Teil in einem globalen Netzwerk, das sie im Untergrund versuchen aufzubauen“, sagte die Ministerin.

Nach Angaben der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) wurde der IS inzwischen in seine letzten Bastion im Osten Syriens auf eine Fläche von nur einem Quadratkilometer zurückgedrängt. Im Irak gilt er bereits als besiegt.

USA planen Abzug ihrer Truppen aus Syrien

Aus dem französischen Verteidigungsministerium verlautete, die internationale Gemeinschaft müsse „garantieren, dass keine Wiederauferstehung oder Metamorphose von Daesch in Syrien oder anderswo stattfindet“. Daesch ist die in Frankreich übliche arabische Abkürzung für die IS-Miliz.

Bei dem Treffen in München wurde über die künftige Strategie im Umgang mit der Miliz beraten. Die USA planen einen schrittweisen Abzug ihrer Truppen aus Syrien und wollen mit ihren Nato-Verbündeten über eine mögliche Beobachter-Mission im Nordosten des Kriegslandes sprechen.

Pentagon-Chef Shanahan bekräftigte den Willen der USA zu einem weiteren Engagement in dem Bündnis zum Kampf gegen IS, bei konkreten Maßnahmen nach einem US-Truppenabzug blieb der amtierende Verteidigungsminister allerdings vage.

Während die Zeit der US-Bodentruppen im Nordosten Syriens zu Ende gehe, „bleiben die Vereinigten Staaten der Sache der Koalition verpflichtet, die dauerhafte Niederschlagung von Isis, sowohl in Nahost als auch darüber hinaus“, sagte Shanahan. Er sprach von einem „taktischen Wandel“, den die Koalition vollziehe.

Von der Leyen will Menschen „Perspektive und Zukunft geben“

Von der Leyen verwies auf den Strategiewechsel von einem „früher rein militärischen Kampf gegen den IS in der Fläche und zur Beendigung des Terrors jetzt zu einer nachhaltigen Stabilisierung der Region“. Wie sich im Irak bereits zeige, sei der Wiederaufbau die „beste Waffe gegen den Terror, die wir überhaupt haben, nämlich den Menschen eine Perspektive und eine Zukunft (…) zu geben“.

2014 hatte der IS weite Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht. Zu der internationalen Koalition von Staaten, die gegen den IS kämpft oder den Kampf unterstützt, gehören neben der Führungsmacht USA eine Reihe europäischer Länder, Australien und Kanada sowie mehrere arabische Staaten. (afp)



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