Italien bleibt hart: Spanisches NGO-Schiff mit 87 Migranten irrt im Mittelmeer umher

Im Mittelmeer irrt erneut ein NGO-Schiff mit dutzenden Migranten umher. Italien verweigert den Aktivisten das Anlegen.
Titelbild
Italiens Innenminister Matteo Salvini.Foto: ANDREAS SOLARO/AFP/Getty Images
Epoch Times4. August 2018

Im Mittelmeer irrt erneut ein NGO-Schiff mit dutzenden Migranten umher, dem Italien das Anlegen verweigert hat.

Das Schiff von Proactiva Open Arms war am Freitag weiter auf der Suche nach einem Hafen für die 87 Migranten an Bord, die es zwei Tage zuvor vor der libyschen Küste eingesammelt hatte, wie die spanische Organisation beim Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte.

Fast alle Migranten an Bord kommen nach Angaben der Nichtregierungsorganisation aus dem Sudan, darunter viele aus der Krisenprovinz Darfur. Die Migranten hätten vor ihrer Rettung 50 Stunden ohne Trinkwasser auf einem Schlauchboot verbracht. Viele von ihnen hätten zudem durch den Kontakt mit einem Gemisch aus Salzwasser und Treibstoff Verbrennungen erlitten.

„Inzwischen sehen wir so langsam die ersten wieder lächeln, auch wenn die Angst und Ungewissheit noch immer in ihren Gesichtern zu sehen sind“, schrieb die NGO auf Twitter. Sie sei froh, den Menschen „nach der Verfolgung in ihrem Land, der Folter in Libyen und der langen Reise ein bisschen Menschlichkeit“ zeigen zu können.

In zwei ähnlichen Fällen hatte das Schiff der Proactiva Open Arms die geretteten Migranten nach Spanien gebracht, das mittlerweile Italien als Hauptankunftsland für Migranten in der EU abgelöst hat.

Italiens Innenminister Matteo Salvini hatte zuvor erklärt, die Migranten sollten „überall hin – nur nicht nach Italien“. Die neue Regierung in Rom will die Zahl der ankommenden Migranten auf null zurückfahren. Im Juni entschied Salvini daher, dass Schiffe von NGOs mit Migranten an Bord nicht mehr in italienischen Häfen anlegen dürfen.

Unterdessen kamen 135 tunesische Migranten laut Salvini auf der italienischen Insel Lampedusa an. Infolge einer Vereinbarung mit Tunis sollen alle in den kommenden Tagen in ihr Herkunftsland zurückgebracht werden, erklärte er. (afp/so)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion