Kovac-Team gibt weiter Rätsel auf – «Nicht Bayern-like»

Es bleibt sehr labil, was Rekordmeister Bayern München derzeit auf den Platz bringt. Selbst einen Viertligisten können die Bayern derzeit nicht beherrschen. Wie es wirklich um die Münchner bestellt ist, darüber wird der 10. November Aufschluss geben.
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Der Jubel der Münchner nach dem 2:1-Sieg über den SV Rödinghausen fiel verhalten aus.Foto:  Friso Gentsch/dpa
Epoch Times31. Oktober 2018

Der FC Bayern München bleibt ein Rätsel. Vier Spiele hat der Rekordmeister seit der bemerkenswerten Pressekonferenz der Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß bestritten, vier Mal verließen die Bayern als Sieger den Platz. Alles gut also? Von wegen!

Es läuft nach wie vor überhaupt nicht rund bei den Münchnern, das zeigte sich auch beim hauchdünnen 2:1 (2:0)-Sieg in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim Viertligisten SV Rödinghausen.

Nach zwei schnellen Toren brachte ein verschossener Elfmeter des Portugiesen Renato Sanches das wackelige Bayern-Gebilde noch einmal gewaltig ins Wanken. „Das war nicht Bayern-like“, brachte es Kapitän Manuel Neuer auf den Punkt. Ergebnistechnisch ist das Starensemble von der Isar wieder auf Kurs, fußballerisch sind die Münchner aber im Moment Lichtjahre von der Dominanz des vergangenen Jahres entfernt.

„Die Leistung in den ersten 25 Minuten war gut, aber nach dem verschossenen Elfmeter sind wir eingebrochen“, sagte Thomas Müller, der in der 13. Minute per Foulelfmeter die frühe Führung von Sandro Wagner (8.) auf 2:0 ausgebaut hatte. Wenig später hämmerte Sanches den zweiten Strafstoß an die Latte – danach waren die Bayern nicht mehr wiederzuerkennen.

Doch wie kommt es, dass die fast ausschließlich mit Nationalspielern gespickte Mannschaft es selbst gegen einen Regionalligisten nicht schafft, eine Partie über 90 Minuten zu dominieren? „Das kann ich mir auch nicht erklären“, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Auch auf Nachfrage fiel dem Ex-Profi nichts ein, wie er die Darbietung besonders nach der Pause erklären könnte. „Das kann ich nicht, kann ich nicht“, sagte Salihamidzic lediglich.

Mit ihrem Rundumschlag gegen Medien und Experten haben Rummenigge und Hoeneß früh in der Saison bereits eines der letzten Register gezogen. Dass sie dabei auch Sportdirektor Salihamidzic wie einen Schuljungen wirken ließen, hat das Gebilde beim deutschen Vorzeige-Club nicht gestärkt. Es stimmt nach wie vor nicht bei den Bayern.

Alles wartet jetzt auf den Bundesliga-Gipfel gegen Borussia Dortmund am 10. November. Es ist ein Glücksfall für die Münchner, dass der Spielplan für sie derzeit ein relativ einfaches Programm bereit hält. Nach Wolfsburg, Athen, Mainz und Rödinghausen heißen die nächsten Gegner nun Freiburg und noch einmal Athen. Und dann geht es zum in dieser Saison bislang so starken BVB.

Gewinnen die Bayern dort, könnte es die so dringend benötigte Initialzündung sein, die den Club zurück in die Dominanz-Spur bringt. Geht das Spitzenspiel verloren, steht dem Branchenprimus, bei dem Thiago nach einem Foulspiel an Krücken das Stadion verließ, ein ungemütlicher Herbst bevor. Dann dürften auch die Diskussionen um Trainer Niko Kovac zunehmen, wenn er es weiterhin nicht schafft, das Potenzial im Kader zu wecken.

In Osnabrück gestikulierte Kovac vor allem nach dem 1:2 durch Linus Meyer (49.) einige Male wie wild an der Außenlinie herum. Den Eindruck, dass er seine irgendwie ein Eigenleben führenden Spieler erreichte, hatte man nicht. Und so blieben Neuer mit Blick auf das Dortmund-Spiel erst einmal nur Durchhalteparolen. Ob ihm nach der Leistung gegen den Viertligisten angst und bange vor dem Topspiel sei? „Nein, auf gar keinen Fall“, sagte der Nationalkeeper. „Weil wir wissen, was wir für Potenzial haben und wissen, was wir über Teile der Saison schon gespielt haben.“ (dpa)



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