Ursache gefunden
Nicht das Herz: Handball-Schiri kennt jetzt Ursache für zweimaligen Zusammenbruch
Ende Februar und Anfang März kollabiert der dänische Handball-Schiedsrichter Jesper Madsen gleich zweimal. Sein Körper wurde dann komplett durchgecheckt. Nun kennt er den Grund.

Die Bilder wiederholen sich: Schon Ende Februar konnte Schiedsrichter Jesper Madsen das Spiel nicht beenden. Nun kennt er den Grund.
Foto: Tamas Vasvari/MTI/AP/dpa
Der dänische Handball-Schiedsrichter Jesper Madsen kennt nun endlich die Ursache für seine Zusammenbrüche. Es ist nicht das Herz.
Oft wurden in der Vergangenheit in den sozialen Medien Zusammenbrüche von Sportlern mit Nachfolgeerscheinungen einer möglichen COVID-19-Impfung in Verbindung gebracht, da Fälle von Myokarditis oder Perikarditis mehrfach nach COVID-Impfungen aufgetreten sind.
In diesem Fall liegt nach Aussage von Madsen der Grund woanders.
„Ohrsteine sind extrem unangenehm, aber nicht gefährlich. Das habe ich relativ schnell herausgefunden. Ich habe einige Tests machen lassen und dann meine Symptome geschildert“, sagte Madsen nach einem Bericht der Handballplattform „handball-world“ dem dänischen TV-Sender TV2Sport. Ohrsteine beeinträchtigen das Gleichgewichtsgefühl.
Madsen: Herz gründlich untersucht
Der Unparteiische berichtete zudem, dass sein Herz gründlich untersucht worden sei.
„Es wurden Scans von Herz, Hals und Kopf gemacht, und ich wurde auf jede erdenkliche Art und Weise untersucht, um zu sehen, ob irgendetwas zugrunde liegt, und glücklicherweise wurde nichts gefunden. Ich bin also gesund und wohlauf“, meinte Madsen, der Ende Februar mitten im Champions-League-Spiel zwischen KC Veszprem und Sporting Lissabon umgekippt war und auf dem Parkett aufschlug.
Im Ligaspiel zwischen Aalborg Håndbold und Team Tvis Holstebro Anfang März klagte der Unparteiische Mitte der zweiten Halbzeit erneut über starken Schwindel und konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Er wurde mit einer Trage vom Spielfeld gebracht.
Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
Ohrsteine, auch Otolithen oder Statolithen genannt, sind kleine, mikroskopisch kleine Kristalle, die in den Gleichgewichtsorganen des Innenohrs in eine gelartigen Masse eingebettet sind, die die Sinneszellen des Gleichgewichtsorgans stimulieren. Die wiederum erzeugen Signale, die dem Gehirn die Kopfposition melden.
Sie sind wichtig für die Wahrnehmung der Kopfposition und Bewegung im Raum. Wenn sich Ohrsteine ablösen und in die Bogengänge gelangen, kann dies zu Schwindel und Gleichgewichtsstörungen führen.
Mittlerweile gab der WM-Schiedsrichter am 6. April in einem Zweitligaspiel sein Comeback. Auch am vergangenen Donnerstag war er beim Erstligaspiel in Skanderborg im Einsatz. „Es ist so gelaufen, wie es laufen sollte, und ich habe beide Spiele ohne Probleme überstanden. Ein bisschen mentale Stärke ist gefragt, denn natürlich ist da die Angst, dass es wieder passieren könnte“, sagte Madsen. (dpa/er)
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