Vor Kellerduell: Stimmung in Stuttgart besser als bei 96

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Stuttgarts Christian Gentner fordert vor dem Kellerduell gegen Hannover unbedingt einen Sieg zu holen.Foto: Daniel Maurer/dpa
Epoch Times21. September 2015
Die Bundesliga-Fehlstarter VfB Stuttgart und Hannover 96 haben keine Zeit zum Lamentieren. Nach fünf Spieltagen hat der VfB als 17. der Tabelle noch immer keinen einzigen Punkt und Hannover geht es auf Rang 16 mit einem Zähler nicht viel besser.

Schon am Mittwoch geht es für beide Mannschaften weiter – im direkten Duell der Kellerkinder. „Ich will nach fünf Spielen nicht von einem Schicksalsspiel reden. Aber wir brauchen dringend Punkte“, sagte VfB-Kapitän Christian Gentner nach dem völlig unnötigen 0:1 gegen den FC Schalke 04.

Hannovers Fußballprofis unterlagen zwei Stunden später dem FC Augsburg 0:2 und brauchen wie die Schwaben dringend ein Erfolgserlebnis. „Beide Mannschaften haben den Saisonstart verhauen und daher ist es schon so früh in der Saison ein extrem wichtiges Spiel. Wir spielen zu Hause vor eigenem Publikum, und da erwarte ich natürlich auch schon, dass wir endlich mal drei Punkte holen“, sagte 96-Torwart Ron-Robert Zieler.

Auf dem Papier sind beide Vereine in einer vergleichbaren Lage – doch für Hannovers Trainer Michael Frontzeck ist die Situation viel bedrohlicher als für seinen Kollegen Alexander Zorniger in Stuttgart. „Wir sind am fünften Spieltag – worüber reden wir hier?“, fragte der 51-jährige Frontzeck nach der vierten Niederlage im fünften Spiel zwar genervt und wollte von einem drohenden Abstiegskampf noch nichts wissen. Aber kaum ein Beobachter der Niedersachsen wäre überrascht, wenn er schon nach einer Pleite gegen den VfB gehen müsste.

Zu schwach sind die Auftritte bislang gewesen, auch der mühsame 2:0-Erfolg beim Viertligisten Hessen Kassel in der ersten DFB-Pokalrunde konnte nicht über spielerische Defizite hinwegtäuschen. Zu wenig Anhaltspunkte für eine rasche Besserung gibt es. Die Freude und der Dank nach dem Klassenerhalt scheinen in Hannover schon fast vergessen. Das spürt auch Zieler: „Es bringt nichts, dass wir uns jetzt zerfleischen. Wir müssen uns am Riemen reißen“, forderte der Nationalspieler. Zudem fehlt Edgar Prib den Rest der Hinrunde wohl verletzt.

Zorniger dagegen muss sich zwar Fragen zu seinem Systemwechsel gefallen lassen, ernsthaft infrage gestellt wird der Coach bei den Schwaben aber nicht. Zu klar sind die Aussagen von Sportvorstand Robin Dutt, der Zorniger explizit wegen dessen Spielphilosophie an den Neckar geholt hat. „Im Fußball tut es auch mal gut, wenn man auch mal lange Vertrauen ausstrahlt und die wichtigen Parameter deutet und nicht nur das Ergebnis deutet“, sagte Dutt.

Zudem spielt Stuttgart auch einfach viel besser, als es Hannover 96 oder auch Tabellen-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach bislang gelungen ist. Schon gegen Köln und über weite Strecken der Partie gegen den HSV war Stuttgart das klar bessere Team. Am Sonntag verhinderten einzig Unvermögen, Pech und Ralf Fährmann zwischen den Schalker Pfosten eine deutliche Halbzeitführung für den VfB. „Wir haben heute wieder gezeigt, dass wir es können – aber haben eben keine Tore geschossen“, monierte Gentner.

Aber selbst die seit Jahren vom Abstiegskampf genervten Fans fanden am Sonntag Gefallen an der Leistung ihres VfB und verabschiedeten die Mannschaft trotz der fünf Niederlagen in fünf Bundesligaspielen mit Applaus. „Das ist sicher alles andere als leicht“, bemerkte Zorniger. „Ich hoffe, dass wir dieses Jahr viel früher aus der Scheiße rauskommen.“ Nach der Auswärtspartie in Hannover kommt Mönchengladbach in die Mercedes-Benz Arena.

(dpa)

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