Hersteller von Abnehmspritzen
Dänischer Pharmakonzern streicht 9.000 Jobs
Der Pharmakonzern Novo Nordisk will weltweit 11 Prozent seiner Beschäftigten kündigen. Über die Hälfte davon - rund 4.500 Stellen – fallen in Dänemark weg. Mit den Abnehmspritzen Ozempic und Wegovy galt das Unternehmen zeitweise als das wertvollste Europas.

Die Novo-Nordisk-Papiere haben seit dem Rekordhoch vergangenen Juni rund die Hälfte ihres Wertes verloren (Symbolbild).
Foto: Christian Schultz/dpa
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk, Hersteller der Abnehmspritzen Ozempic und Wegovy, hat die Streichung von 9.000 Stellen weltweit angekündigt, das sind elf Prozent der Beschäftigten. Mehr als die Hälfte der Jobs sollen in Dänemark wegfallen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
So sollen bis Ende 2026 jährlich rund acht Milliarden Kronen (1,07 Milliarden Euro) eingespart werden. Zum dritten Mal in diesem Jahr senkte Novo Nordisk zudem seine Prognose für das laufende Jahr.
Zeitweise das wertvollste Unternehmen Europas
Novo Nordisk war mit den Abnehmspritzen zeitweise zum wertvollsten Unternehmen Europas aufgestiegen. Seit 2020 hatte Novo Nordisk laufend neue Leute eingestellt, die Zahl der Beschäftigten wuchs von 43.700 auf 78.400.
Seit Mitte 2024 ist der Aktienkurs um mehr als die Hälfte eingebrochen. US-Wettbewerber Eli Lilly steht vor dem Marktstart einer Abnehmpille, die günstiger sein soll und deutlich einfacher anzuwenden ist als Spritzen; in den USA verkaufen Apotheken zudem günstigere Nachahmerprodukte.
„Unsere Märkte entwickeln sich weiter“, daher müsse sich auch das Unternehmen weiter entwickeln, erklärte der neue Chef Mike Doustdar am Mittwoch. Das bedeute, eine „leistungsorientiertere Kultur einzuführen, unsere Ressourcen immer effizienter einzusetzen und die Investitionen dort zu priorisieren, wo sie die größte Wirkung haben“.
Trennung von CEO Jörgensen
Novo Nordisk rechnet aktuell nur noch mit einer Gewinnmarge von vier bis zehn Prozent. In seiner letzten Prognose Ende Juli war er noch von einer Marge von zehn bis 16 Prozent ausgegangen. Die Marge gibt an, wie viel Prozent vom Umsatz als Gewinn bleiben.
Das Unternehmen hatte Mitte Mai angekündigt, sich von seinem langjährigen Chef Lars Fruergaard Jörgensen zu trennen. Doustdar führt die Geschäfte seit Anfang August. Er war davor zuständig für das internationale Geschäft. (afp/red)
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