Bausparkassen zehren ihren Notgroschen auf

Wegen der Niedrigzinsen stecken viele Bausparkassen in Schwierigkeiten und greifen deshalb einem Bericht zufolge auf ihre Notreserven zurück.
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Ziegel liegen auf dem Dach eines Rohbaus. Die Bausparkassen setzen ihren harten Kurs fort.Foto: Daniel Karmann/dpa
Epoch Times17. September 2018

Wegen der Niedrigzinsen stecken viele Bausparkassen in Schwierigkeiten und greifen deshalb einem Bericht zufolge auf ihre Notreserven zurück. Wie das Wirtschaftsmagazin „Capital“ am Montag berichtete, leerten die Bausparkassen ihren Notfallfonds im vergangenen Jahr um die Hälfte. Demnach sank das Finanzpolster 2017 von anfangs 1,34 Milliarden Euro auf 637 Millionen Euro. Sollte sich die Entwicklung fortsetzen, wären die meisten Reserven Ende dieses Jahres aufgebraucht.

Die niedrigen Zinsen stellen viele Bausparkassen vor ein großes Problem: Auf der einen Seite können sie mit dem angelegten Kapital der Bausparer nur noch wenig verdienen, auf der anderen Seite müssen sie aber hohe Zinsen für Altverträge bezahlen. Daher versuchen viele Bausparkassen, diese Verträge zu kündigen – oder die Verluste aus anderen Quellen wie den Notfallrücklagen auszugleichen.

Der Notfallfonds war in den 90er Jahren eigentlich eingerichtet worden, damit die Kunden ihre Darlehen stets schnell ausgezahlt bekommen. Seit 2015 dürfen die Bausparkassen diese Reserven nach einem Beschluss der damaligen Regierung aber auch einsetzen, um Engpässe im laufenden Geschäft abzufedern. Bei einigen Bausparkassen sei der Puffer mittlerweile aufgebraucht, berichtete „Capital“.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Gerhard Schick kritisierte, dass das Geld aus dem Fonds eigentlich den Bausparern zustehe. Er forderte, dass die Eigentümer der Bausparkassen Verluste ausgleichen sollten, statt die Notfallrücklagen aufzulösen. „Bevor die Eigentümer ihren Anteil geleistet haben, ist der Einsatz dieser Gelder der Kunden aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt“, erklärte Schick. (afp)



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