Thyssenkrupp – Aufzugssparte steht zum Verkauf – IG-Metall strebt schnelle Gespräche mit Käufern an

Im Versuch den angeschlagenen Konzern Thyssenkrupp zu sanieren steht die immer noch profitable Aufzugsparte zum Verkauf.
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Die Konzernzentrale von ThyssenKrupp.Foto: Marcel Kusch/dpa/Archiv/dpa
Epoch Times17. Februar 2020

Der angeschlagene Industriekonzern Thyssenkrupp verhandelt mit noch zwei Bietern über den Verkauf seiner profitablen Aufzugssparte. Es handelt sich um zwei Konsortien aus Finanzinvestoren, wie Thyssenkrupp am Montag mitteilte. Der finnische Konkurrent Kone ist aus dem Rennen.

Ein Konsortium aus den Investoren Blackstone, Carlyle und des kanadischen Pensionsfonds sowie eines aus Advent und Cinven wollen demnach die Mehrheit oder alle Anteile an der Aufzugsparte kaufen. Die verbliebenen Bieter hätten konkretisierte Angebote eingereicht, erklärte Thyssenkrupp. Sie lägen auf einem hohen Bewertungsniveau. Thyssenkrupp strebe eine Wertmaximierung an.

IG-Metall will Fortsetzung von Betriebsvereinbarungen anstreben

Die IG-Metall will mit den Interessenten schnell über Sicherheiten für die Beschäftigten sprechen. „Wir haben durch ein gemeinsames Vorgehen auf Arbeitnehmerseite eine sehr gute Vereinbarung mit der Thyssenkrupp AG und dem Elevator Management ausgehandelt. Damit diese Regelungen auch von dem Käufer anerkannt werden, müssen wir nun zügig eine schuldrechtliche, tarifvertragliche Vereinbarung mit ihm aushandeln“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von Thyssenkrupp Elevator, Knut Giesler, der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe).

Dabei gehe es insbesondere um „die Laufzeiten für unsere Zusagen in Sachen Standorte, Beschäftigte, Investitionen, Forschung und Entwicklung sowie Ausbildung. Außerdem werden wir für den Fall des Rückzugs auf eine `Best-Fair-Owner`-Vereinbarung dringen“, so der Gewerkschafter weiter. Er warnte die Finanzinvestoren davor, sich zügigen Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern zu verweigern. „In diesem Prozess gilt: Je früher wir Sicherheiten zugesagt bekommen, desto gelassener reagiert die Belegschaft. Sollten die Investoren jetzt auf Zeit spielen, würde die Reaktion entsprechend offensiver ausfallen. Wir wollen eine Einigung noch vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung Ende Februar“, sagte Giesler der „Rheinischen Post“.

Thyssenkrupp – Alternative wäre Börsengang

Sollten die Verhandlungen scheitern, sei ein Börsengang „unverändert eine Option“, teilte der Konzern weiter mit. „Dieser wäre dann ab dem Frühsommer möglich.“ Die neue Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz hatte im November angesichts eines Millionenverlusts einen tiefgehenden Umbau angekündigt. (afp/dts/al)



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