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Asymmetrischen Organokatalyse

Chemie-Nobelpreis an Deutschen und US-Forscher

Die diesjährigen Nobelpreisträger für Medizin und Physik stehen bereits fest. Nun hat die Jury auch die Preisträger für Chemie bekanntgegeben.

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Eine Nobelmedaille.

Foto: Angela Weiss/Pool AP/dpa/dpa

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Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an den Deutschen Benjamin List und den in Schottland geborenen US-Forscher David W.C. MacMillan für Methoden zur Beschleunigung chemischer Reaktionen. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit.
Die Chemiepreisträger des Jahres hätten ein neues und geniales Werkzeug für den Aufbau von Molekülen entwickelt, die Organokatalyse, hieß es. Sie werde für die Erforschung neuer Arzneimittel eingesetzt und habe auch dazu beigetragen, die Chemie umweltfreundlicher zu machen.
Die Organokatalyse habe sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit entwickelt. Mithilfe dieser Reaktionen könnten Forscher nun vieles effizienter herstellen, von neuen Arzneimitteln bis hin zu Molekülen, die Licht in Solarzellen einfangen können.
Die renommierteste Auszeichnung für Chemiker ist in diesem Jahr mit insgesamt zehn Millionen Kronen (rund 980 000 Euro) dotiert. Die feierliche Übergabe der Preise findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

Bundespräsident gratuliert deutschem Chemie-Nobelpreisträger

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem Wissenschaftler Benjamin List zum Nobelpreis für Chemie gratuliert. „Sie haben mit Ihrer Forschung neue Wege eröffnet, um chemische Erzeugnisse effizienter, nachhaltiger und umweltverträglicher herzustellen“, schrieb Steinmeier am Mittwoch.
Die wissenschaftliche Leistung von List sei ein Beispiel dafür, wie es gelingen könne, künftig den „Wohlstand immer besser mit den natürlichen Voraussetzungen unserer Existenz in Einklang zu bringen“, so der Bundespräsident.
List war am Mittwochmittag gemeinsam mit dem Briten David MacMillan als diesjähriger Gewinner des Chemie-Nobelpreises verkündet worden. Beide wurden für die Entwicklung der asymmetrischen Organokatalyse ausgewählt. Bereits am Dienstag war der Klimaforscher Klaus Hasselmann als Gewinner des Nobelpreises für Physik verkündet worden. Auch diesem hatte Steinmeier bereits beglückwünscht.
Seit 1901 wurde der Chemie-Nobelpreis an 185 verschiedene Forscher vergeben. Einer von ihnen, der Brite Frederick Sanger, erhielt ihn zweimal. Unter den Preisträgern waren bislang sieben Frauen, etwa Marie Curie 1911, die die radioaktiven Elemente Polonium und Radium entdeckte. 2020 ging er an die in Berlin arbeitende Französin Emmanuelle Charpentier und an die US-Forscherin Jennifer A. Doudna für die Entwicklung einer Genschere zur gezielten Erbgut-Veränderung.
Am Montag war der Nobelpreis für Medizin David Julius (USA) und dem im Libanon geborenen Forscher Ardem Patapoutian für Arbeiten zum Temperatur- und Tastsinn zugesprochen worden.
Am Dienstag war der Physik-Nobelpreis unter anderem dem Hamburger Meteorologen Klaus Hasselmann zuerkannt worden. Er teilt sich die eine Hälfte des Preises mit dem in Japan geborenen US-Amerikaner Syukuro Manabe. Beide haben eine solide physikalische Grundlage für unser Wissen über den Klimawandel geschaffen. Die andere Hälfte geht an den Italiener Giorgio Parisi für seine Arbeit zum Verstehen komplexer Systeme.
Am Donnerstag und Freitag folgen die Bekanntgaben der diesjährigen Nobelpreisträger für Literatur und für Frieden. Die Reihe endet am folgenden Montag, 11. Oktober, mit dem von der schwedischen Reichsbank gestifteten sogenannten Wirtschafts-Nobelpreis. (dpa/dts/dl)

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