100 Jahre Grundschule: Lehrerverbände fordern vierjährige Grundschule in ganz Deutschland

"Gymnasiasten sollten mindestens acht Jahre zur Vorbereitung des Abiturs haben - besser neun und nicht nur sechs", sagte die Vorsitzende des Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, dem "Handelsblatt"
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Grundschulkinder rennen den Schulflur entlang.Foto: iStock
Epoch Times18. September 2019

Zum 100. Geburtstag der deutschen Grundschule ist eine Diskussion über ihre Dauer aufgeflammt. „Gymnasiasten sollten mindestens acht Jahre zur Vorbereitung des Abiturs haben – besser neun und nicht nur sechs“, sagte die Vorsitzende des Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, dem „Handelsblatt“. Das bezieht sich auf Berlin und Brandenburg, wo die Grundschule sechs Jahre dauert, und Mecklenburg-Vorpommern, wo die Kinder in der 5. Und 6. Klasse eine gemeinsame Orientierungsstufe besuchen.

In diesen Ländern sei „die Durchfallerquote beim Abitur seit vielen Jahren höher als im Bundesdurchschnitt“, sagte Lin-Klitzing. „Es spricht sehr viel dafür, dass das auch mit der kürzeren Vorbereitungszeit am Gymnasium selbst zusammenhängt – auch wenn das bisher nicht empirisch untersucht ist“, sagte sie. Unterstützung erhält die Philologenverband-Chefin vom Vorsitzenden des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger. Das Problem der sechsjährigen Grundschule sei auch, „dass sie von ihren Befürwortern immer bewusst `leistungsfern` angelegt wurde“, sagte Meidinger dem „Handelsblatt“.

Nicht zufällig hätten Schulsysteme mit sechsjähriger Grundschule oder Orientierungsstufe bis Klasse 6 mit die schlechtesten Leistungsergebnisse. „Die langjährige Behauptung von Rot-Grün, eine vierjährige Grundschule selektiere zu früh und verteile Schüler in Schubladen, aus denen sie nicht mehr herauskommen, ist heute angesichts von freiem Elternwillen und Abituroption auch in nichtgymnasialen Bildungswegen nicht mehr haltbar“, fügte der Lehrerverbands-Chef hinzu, der zuvor lange Jahre den Philologenverband führte. (dts)



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