Chinas Stahlindustrie entwickelt sich weiter – Strafzölle nehmen zu

Nicht ohne Grund hat Präsident Trump vergangene Woche weitere Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumwaren erhoben, um die amerikanische Wirtschaft zu schützen.
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Stahlproduktion im chinesischen Shenyang. Auf bestimmte Stahlerzeugnisse aus China hat die EU schon 2017 Antidumping-Aufschläge von bis zu 35,9 Prozent des Preises verhängt.Foto: Mark/dpa
Von 15. März 2018

Hohe Investitionen und der Wirtschaftsboom haben die chinesische Stahlindustrie starkgemacht. Nach dem Abebben des Booms und mit dem Rückgang der Stahlnachfrage sanken die Stahlpreise immer weiter und überschwemmten den globalen Markt. Ausländische Produzenten mussten wegen mangelnder Konkurrenzfähigkeit Einbußen erleben, oder sogar Insolvenz anmelden.

Inzwischen nimmt China, mit einem Gesamtjahresoutput von 800 Millionen Tonnen Stahl, die Hälfte des gesamten globalen Outputs ein.

Mehr Effizienz statt weniger Stahl

Obwohl China vergangenes Jahr erst Produktionskapazitäten von 30 Millionen Tonnen Stahl stillgelegt hat, ist der jährliche Output von 800 Millionen Tonnen auf 831 Millionen Tonnen gestiegen.

Trotz Ankündigung der chinesischen Regierung für den Abbau der Stahlproduktion und Diskussionen auf dem letzten G20 Gipfel über geeignete Maßnahmen zum Abbau, scheint der Output trotzdem zu steigen.

Die Devise lautet: mehr Effizienz statt weniger Stahl. Ineffiziente Werke werden geschlossen oder von größeren Unternehmen aufgekauft, um effizienter eingesetzt zu werden. So hat der Baosteel bereits angekündigt, Produktionskapazitäten im Umfang von 100 Millionen Tonnen durch den Aufkauf kleiner Unternehmen zuzulegen.

Das staatseigene Unternehmen Baosteel ist 2016 durch Fusion mit Wuhan Iron & Steel zum größten Stahlproduzenten Chinas und zum zweitgrößten Stahlproduzenten der Welt geworden. Die Fusion sowie der Aufkauf weiterer Unternehmen ermöglicht es Baosteel, seine Effizienz weiter zu steigern und zu einem noch größeren Konkurrenten auf dem internationalen Stahlmarkt zu werden.

Für das kommende Jahr erwarten die Industrien ein weiteres Wachstum um 1%.

Strafzölle im Westen sind keine Ausnahme

Nicht nur Trump empfindet die zum Teil staatlich subventionierten Stahlexporte aus China als unerfreulich. Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern sind Forderungen nach höheren Strafzöllen auf chinesische Stahlprodukte immer lauter geworden.

„Jede Tonne Stahl, die in Deutschland abgebaut wird, kommt durchs Ausland wieder rein, und das ist schlechterer Stahl zu schlechteren Bedingungen, unter schlechteren Arbeitsbedingungen und das werden wir uns nicht gefallen lassen.“, sagte Knut Giesen, der Bezirkschef von der IG-Metall im Herbst 2017.

Von den über 800 Tonnen in China produziertem Stahl würde weniger als die Hälfte gebraucht, berichtet der Deutschlandfunk. Der Überschuss allein sei bereits doppelt so groß, wie die gesamte europäische Stahlproduktion.

China sei auf den freien Welthandel angewiesen, um sein Wirtschaftswachstum weiter voranzutreiben. 80 Prozent aller aktuellen Anti-Dumping-Verfahren beschäftigten sich mit chinesischen Produkten.

Ständig würden neue Strafzölle auf weitere Stahlprodukte der chinesischen Lieferanten verhängt, sie umfassten ein Spektrum zwischen 30 und 70 Prozent.

Zurzeit hat die EU bereits Strafzölle zwischen 22 und 90,6 Prozent auf 15 chinesische Stahlprodukte verhängt, berichtet focus.

Die USA hätten sogar Zölle gegen Stahleinfuhren aus China von bis zu 250 Prozent verhängt. (tp)

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