Eine Million Euro Sachschaden
Aus Film bekanntes historisches Wasserschloss abgebrannt
Das Schloss Johannstorf in Dassow in Mecklenburg-Vorpommern ist komplett abgebrannt. Es spielte im „Das Weiße Band“ eine Rolle. Die Polizei vermutet Brandstiftung. Auch der Wassergraben behinderte die Feuerwehr.

Die Feuerwehr konnte nichts mehr tun (Symbolbild).
Foto: Julian
Das aus dem Film „Das Weiße Band“ bekannte Wasserschloss Johannstorf in Dassow in Mecklenburg-Vorpommern ist komplett abgebrannt. Die Polizei vermutet Brandstiftung, wie die Feuerwehr Rostock am Sonntag mitteilte. Das Schloss stand leer und war baufällig.
Als die Feuerwehr eintraf, habe das Dach schon in voller Ausdehnung gebrannt, hieß es. Die Löscharbeiten wurden dadurch erschwert, dass die Feuerwehr wegen des Wassergrabens und einer baufälligen Brücke nicht gut an das Gebäude herankam.

Das kulturgeschichtlich bedeutende Schloss Johannstorf im nordwestmecklenburgischen Dassow ist abgebrannt. (Archivbild)
Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Das historische Schloss brannte vollständig nieder. Es wurde eine Anzeige wegen Brandstiftung aufgenommen, der Kriminaldauerdienst sicherte Spuren. In den kommenden Tagen soll ein Brandursachenermittler zum Einsatz kommen.
Der geschätzte Sachschaden beträgt laut Feuerwehr etwa eine Million Euro. Das Schloss diente in dem mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Film „Das weiße Band“, der Anfang des 20. Jahrhunderts spielt, als Kulisse.
„Das weiße Band“: 2010 für zwei Oscars nominiert
„Das weiße Band“ von Michael Haneke ist eine Schwarz-Weiß-Erzählung über ein Dorf vor dem Ersten Weltkrieg. Das Herrenhaus fungierte darin als Schloss des Barons – gespielt von Ulrich Tukur. Der Film erhielt beim Filmfestival in Cannes 2009 die Goldene Palme. 2010 war er für zwei Oscars nominiert.
Die barocke Gutsanlage in Johannstorf, einem Ortsteil von Dassow, ist noch komplett mit Herrenhaus, Scheunen, Stallungen und Torhaus erhalten, was eine Seltenheit ist.
Das von einem Wassergraben umgebene Schloss befindet sich nach Auskunft der Kulturbeauftragten der Stadt Dassow, Andrea Hinrichs, in Privathand. Es gab Bemühungen der Gemeinde, es wieder in ihr Eigentum zu holen, weil Investitionen ausblieben – letztlich erfolglos. Lediglich Dach und Fassade waren saniert worden. (afp/dpa/red)
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