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Hessischer Schüler erpresste Politiker - Jetzt kommt er vor Gericht

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Symbolbild.

Foto: Volker Hartmann/dpa/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Der Schüler aus Hessen, der vor eineinhalb Jahren persönliche Daten zahlreicher Politiker und Prominenter im Internet ausgespäht und veröffentlicht haben soll, kaufte die dafür nötigen Passwörter laut Anklage teilweise auf einer illegalen Hackerwebseite an.
Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main am Dienstag unter Verweis auf ihre Ermittlungsergebnisse mit. Sie erhob demnach nun Anklage gegen den heute 22-Jährigen vor dem Amtsgericht in Alsfeld.
In anderen Fällen täuschte der Beschuldigte laut Anklageschrift die Anbieter von E-Maildiensten über seine Identität und erhielt so per Passwortrücksetzungsoption Zugriff auf die Konten der Geschädigten.
Insgesamt wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, von August 2015 bis Januar 2019 in 73 Fällen persönliche Daten wie etwa Telefonnummern, Kreditkartendaten, Anschriften, Fotos oder Chats erlangt zu haben.

Fall sorgte für Diskussion um härtere Strafen

Der damals 20-Jährige war im Januar vergangenen Jahres kurzzeitig festgenommen worden. Der Fall erregte damals große Aufmerksamkeit und führte zu einer Diskussion um härtere Strafen. Ihm wird unter anderem das Ausspähen von Daten, Datenhehlerei, Datenfälschung sowie versuchte Erpressung vorgeworfen.
Über die Anklage und die Prozesseröffnung muss nun das Gericht entscheiden. Die „tageszeitung“ hatte bereits am Montag von der Anklageerhebung durch die Staatsanwaltschaft berichtet.
Der Verdächtige aus Mittelhessen war im Januar vergangenen Jahres ermittelt und kurzzeitig festgenommen worden. Zur Veröffentlichung der Daten inszenierte er im Dezember 2018 einen „Adventskalender“ im Kurzbotschaftendienst Twitter unter den Namen „G0D“. Dabei machte er laut Anklageschrift Daten von insgesamt 993 Politikern zugänglich.
Darüber hinaus versuchte er demnach, sechs Bundestagsabgeordnete zu erpressen. Er drohte mit der Veröffentlichung von Informationen und verlangte je einen Betrag von rund 900 Euro in der Kryptowährung Bitcoins.
Neben dem Vorwürfen rund um den Datendiebstahl werden dem jungen Mann weitere Vergehen zur Last gelegt. So soll er von 2016 bis 2018 dreimal falsche Anschlags- und Amokankündigungen verfasst und zudem zwei andere Menschen zu Unrecht einer Straftat bezichtigt haben. (afp)
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