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Lebenslange Haft in Prozess um tödliche Schüsse in hessischem Wetzlar

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Blaulicht.

Foto: iStock

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Knapp elf Monate nach tödlichen Schüssen auf einen 39-jährigen Mann im hessischen Wetzlar ist der Hauptangeklagte wegen Mordes und versuchten Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Es wurde keine besondere Schwere der Schuld festgestellt, wie ein Sprecher des Landgerichts Limburg am Donnerstag sagte. Hintergrund der Tat soll ein politisch motivierter Familienkonflikt sein.
Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Nebenklage und Verteidigung hatten zuvor lebenslange Haft für den 28-Jährigen gefordert. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er die Schüsse auf den 39-Jährigen abgegeben hatte. Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn ein Geständnis abgelegt. Zwei Mitangeklagte bestritten die Vorwürfe. Der Prozess gegen sie wurde am Donnerstag abgetrennt. Ab dem 31. Juli soll weiter verhandelt werden.
Angeklagt wurden die Männer wegen Mordes und versuchten Mordes. Auf das Opfer wurde am 1. September vergangenen Jahres geschossen. Der Schütze lauerte dem 39-Jährigen laut Urteil vor dessen Wohnung in Wetzlar auf. Als dieser mit einem anderen Mann in ein Auto stieg, habe er siebenmal auf die Beifahrerseite geschossen mit dem Ziel, beide Insassen des Fahrzeuges zu töten.
Der 39-Jährige starb infolge eines Herz- und Lungendurchschusses. Das andere Opfer blieb unverletzt, der Angriff wird von der Anklage aber als versuchter Mord gewertet. Der 28-Jährige erklärte vor Gericht, er habe den zweiten Mann nicht treffen wollen.
Täter und Opfer sollen Berichten zufolge aus einer kurdischen Großfamilie stammen, die aus politischen Gründen zerstritten ist. Drei Angehörige der Familie, die größtenteils in der Osttürkei lebt, sollen im Jahr 2017 in einem Wahllokal im kurdischen Teil der Türkei erschossen worden sein. Die Ermittler gingen im Fall Wetzlar von einem Racheakt aus. (afp/sua)

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