Berliner Weihnachtsmarkt-Attentat: Mutmaßlicher Amri-Helfer sitzt in Tunesien in Haft

Eine Schneise der Verwüstung ist am 20. Dezember 2016 auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin zu sehen, nachdem der Attentäter Anis Amri mit einem Lastwagen über den Platz gerast ist.
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Der aus Deutschland abgeschobene mutmaßliche Helfer des Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri, Bilel Ben Ammar, sitzt in Tunesien in Haft. Das teilte das tunesische Außenministerium der deutschen Botschaft in Tunis in einem Schreiben mit, das der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag. Bislang war der Aufenthaltsort Ben Ammars, den der Amri-Untersuchungsausschuss als Zeugen vernehmen will, unbekannt gewesen.
FDP fordert: Gleicher Einsatz für Rückholung wie bei Abschiebungen
Der FDP-Obmann im Untersuchungsausschuss, Benjamin Strasser, forderte von der Bundesregierung, „alle Hebel in Bewegung“ zu setzen, damit Ben Ammar von dem Bundestags-Gremium vernommen werden könne. „Wer im Megatempo relevante Personen abschieben kann, muss auch den gleichen Einsatz zeigen, wenn diese Personen dann als Zeuge für unseren Ausschuss gebraucht werden“, sagte Strasser AFP.
Ben Ammar war am 1. Februar 2017 aus der Untersuchungshaft nach Tunesien abgeschoben worden. Nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte ihm keine Tatbeteiligung an dem Anschlag Amris auf dem Berliner Breitscheidplatz nachgewiesen werden können, bei dem am 19. Dezember 2016 zwölf Menschen getötet worden waren. Vor allem die Opposition kritisierte die schnelle Abschiebung scharf und argumentierte, dass Ben Ammar vielleicht einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung leisten könnte. (afp)
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