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Frankreich

15-Jähriger nach Tod von fünfjährigem Mädchen in Untersuchungshaft

Die französische Justiz hat ein Ermittlungsverfahren gegen einen 15 Jahre alten Verdächtigen eingeleitet.

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Französische Gendarmen eskortieren einen Verdächtigen versteckt unter einer Decke.

Foto: JEAN-CHRISTOPHE VERHAEGEN/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Nach dem gewaltsamen Tod einer Fünfjährigen in Frankreich hat die Justiz ein Ermittlungsverfahren gegen einen 15 Jahre alten Verdächtigen eingeleitet. Der Jugendliche, der beim Verhör von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht habe, sei wegen „Mordes an einer Minderjährigen“ in Untersuchungshaft genommen worden, teilte Staatsanwalt Frédéric Nahon am Donnerstagabend im ostfranzösischen Epinal mit.
Die Leiche des fünf Jahre alten Mädchens namens Rose sollte am Freitag in Nancy obduziert werden. Erst dann werde es Details zu den Umständen ihres Todes und eine Antwort auf die Frage geben, ob das Mädchen vergewaltigt worden sei, sagte Nahon.
Während des Polizeigewahrsams habe der Jugendliche keine Anzeichen für psychische Störungen gezeigt. Ein Sachverständiger sei jedoch in einem vorläufigen Bericht zu dem Schluss gekommen, „dass eine Beeinträchtigung des Urteilsvermögens vorliegt und dass er für andere gefährlich ist“, sagte Nahon.

Haftstrafe von 20 Jahren möglich

Dem Jugendlichen droht im Fall einer Verurteilung eine Haftstrafe von 20 Jahren. Eine lebenslängliche Haftstrafe sei nicht möglich, da er noch nicht 16 Jahre alt sei, erklärte Nahon.
Der Fall hatte in Frankreich für große Empörung gesorgt. Gegen den Jugendlichen war nach Angaben der Staatsanwaltschaft im vergangenen Jahr wegen Vergewaltigung Minderjähriger ermittelt worden. Die mutmaßlichen Opfer seien zwei Jungen im Alter von zehn und elf Jahren gewesen. Der Jugendliche sei deswegen für ein Jahr in eine geschlossene Erziehungsanstalt eingewiesen worden, dies entspreche der gesetzlich festgelegten Höchstdauer.
Seit März war er nach Angaben der Staatsanwaltschaft zurück in seinem Heimatort Rambervillers und bei seiner Mutter. Seinen Verpflichtungen, sich behandeln zu lassen und eine Ausbildung aufzunehmen, sei er nachgekommen. Die Erzieher hätten ihm eine positive Entwicklung bescheinigt, sagte Nahon.

Menschen bringen Blumen zum Gedenken an das getötete Mädchen, dessen Leiche am 26. April 2023 in der vergangenen Nacht in Rambervillers gefunden wurde.

Foto: JEAN-CHRISTOPHE VERHAEGEN/AFP via Getty Images

Nach ersten Ermittlungen hatte die fünf Jahre alte Rose am Dienstag in der Nähe ihres Elternhauses in Rambervillers draußen gespielt. Bilder einer Überwachungskamera zeigen, dass der Jugendliche keine Gewalt angewandt hatte, um das Mädchen mitzunehmen. Nach Informationen der Zeitung „Vosges Matin“ hatte er eine Katze dabei.
Hier heißt es zudem, dass Zeugen ihn dabei gesehen hätten, wie er mehreren jungen Mädchen angeboten habe, „ihn in seine Wohnung zu begleiten, um ihnen eine Katze zu schenken“.
Wenige Stunden nachdem die Eltern das Verschwinden der Tochter gemeldet hatten, fand die Polizei deren Leiche in einem Plastiksack in einer nahe gelegenen Wohnung – in Anwesenheit des Jugendlichen.
In Rambervillers soll am Samstag ein Gedenkmarsch für Rose stattfinden, wie das Rathaus mitteilte. Die französische Kinderstaatssekretärin Charlotte Caubel sagte, im Fall des verdächtigen Jugendlichen seien juristisch keine Fehler gemacht worden. Der Junge habe nicht länger als ein Jahr in der Erziehungsanstalt untergebracht werden können, sagte Caubel im Sender BMFTV. „Aus rechtlicher Sicht konnte dieses Kind zum Tatzeitpunkt nicht im Gefängnis sein.“ (afp/er)

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