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Bieterkampf mit Netflix: Paramount will 108 Milliarden Dollar für Warner Bros. zahlen

Nachdem sich Netflix und Warner Bros. auf eine Übernahme geeinigt haben, schaltet sich Paramount ein – und bietet mehr.

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Paramount gab an, das eigene Angebot sei regulatorisch sicherer als die Netflix-Transaktion.

Foto: Andrej Sokolow/dpa

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In der Übernahmeschlacht mit Netflix um den Film- und Medienkonzern Warner Bros. Discovery (WBD) hat der Konkurrent Paramount Skydance nachgelegt: Paramount unterbreitete am Montag ein feindliches Angebot für WBD, in dem das Unternehmen mit 108,4 Milliarden Dollar (rund 93 Milliarden Euro) bewertet wird. Paramount-Chef David Ellison rief die Aktionäre von Warner Bros Discovery auf, das „überlegene Barangebot“ zu prüfen.
Netflix hatte am Freitag die geplante Übernahme von Warner Bros. Discovery für fast 83 Milliarden Dollar (gut 71 Milliarden Euro) bekannt gegeben. US-Präsident Donald Trump stellte die Pläne am Sonntag jedoch infrage und begründete dies mit dem „sehr großen Marktanteil“ von Netflix. Der Deal erfordert die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden.
Paramount-Chef Ellison unterhält gute Beziehungen zu Trump. Paramount Skydance will Warner Bros. Discovery inklusive der Fernsehsender übernehmen, Netflix ist laut Medienberichten nur an der Produktion und an der Streamingsparte interessiert.

Paramount: Netfix-Angebot ist „minderwertig und unsicher“

Paramount bezeichnete das Netfix-Angebot in seiner Erklärung als „minderwertig und unsicher“. Das neue Paramount-Angebot entspricht in bar 30 Dollar pro Aktie und liegt damit 130 Prozent über dem WBD-Aktienkurs von 12,54 Dollar vom September, als der Bieterkampf begonnen hatte.
„Wir sind wirklich hier, um das zu Ende zu bringen, was wir begonnen haben“, sagte Paramount-Chef Ellison dem Sender CNBC. Im Gegensatz zu der Netflix-Offerte umfasst das neue – inzwischen sechste – Gebot von Paramount Kabelkanäle wie CNN, TNT, TBS und Discovery. Die Übernahme wäre das größte Geschäft in dem Sektor. Den Rekord hielt bislang Disney mit seiner Übernahme von Fox im Jahr 2019 für 71 Milliarden Dollar.
Mit Blick auf die Wettbewerbsbehörden führte Paramount an, das eigene Angebot sei regulatorisch sicherer als die Netflix-Transaktion. Letztere soll Netflix einen Anteil von 43 Prozent an Streaming-Abonnenten weltweit verschaffen und würde laut Paramount „langwierige“ Wettbewerbsstreitigkeiten hervorrufen.
Paramount will mit der Fusion mit Warner Bros. mehr als 6 Milliarden US-Dollar an Kosten einsparen und gleichzeitig Kinostarts beibehalten und die Ausgaben für Inhalte erhöhen. Führende Hollywood-Vertreter sehen eine mögliche Übernahme von Warner Bros. durch Netflix kritisch, da sie befürchten, dass der Streaminganbieter das Kinogeschäft künftiger Produktionen weitgehend einschränken würde. Der Starregisseur James Cameron sagte kürzlich im Podcast „The Town“, eine Übernahme von Warner Bros. durch Netflix wäre „eine Katastrophe“. (afp/red)

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