Bürger in Nordmazedonien wählen Parlament und Staatsspitze

In Nordmazedonien wird gewählt. Auch hier ist die Abstimmung richtungsweisend für die künftige EU-Integration des Landes.
Titelbild
Fußgänger am 7. Mai 2024, dem Vorabend der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Nordmazedonien, in Skopje vor Wahlplakaten der Kandidaten.Foto: ROBERT ATANASOVSKI/AFP via Getty Images
Epoch Times8. Mai 2024

In Nordmazedonien wählen die Bürger am Mittwoch ein neues Parlament. In einer Stichwahl wird über einen neuen Präsidenten abgestimmt.

Die Wahllokale öffneten um 7:00 Uhr. Die Abstimmung ist richtungsweisend für die künftige EU-Integration des Landes. Sollte die konservative und rechte Opposition wie erwartet gewinnen, würde das den EU-Beitritt des Landes deutlich erschweren.

In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 25. April hatte die Kandidatin der nationalistischen Partei VMRO-DPMNE, Gordana Siljanovska-Davkova, deutlich vor ihrem Gegner, Amtsinhaber Stevo Pendarovski, gelegen. Dieser wird von den regierenden Sozialdemokraten unterstützt, die einen EU-Beitritt des Landes anstreben.

Was sind die Problempunkte?

Mit einem Sieg der VMRO-DPMNE scheint ein EU-Beitritt des Landes jedoch unwahrscheinlich. Denn Parteichef Hristijan Mickoski, der bei einem Sieg seiner Partei bei der Parlamentswahl Ministerpräsident werden könnte, ist auf Konfrontationskurs mit zwei EU-Staaten.

Mickoski weigert sich, den neuen Namen seines Landes anzuerkennen. Die Namensänderung von Mazedonien in Nordmazedonien war 2018 unter griechischer Vermittlung beschlossen worden, um einen jahrelangen Streit mit dem Nachbarland Bulgarien beizulegen.

Parteichef Mickoski lehnt auch eine Anerkennung der bulgarischen Minderheit in Nordmazedonien ab. Die Regierung in Sofia blockiert aus diesen Gründen den EU-Beitrittsprozess Nordmazedoniens.

Sein größtes Versprechen ist, der Wirtschaft Vorrang einzuräumen und zehntausende Arbeitsplätze zu schaffen – eine Botschaft, die bei vielen Wählern angesichts von ökonomischer Krise und grassierender Inflation Anklang findet. In den vergangenen zwei Jahrzehnten verließen etwa zehn Prozent der Bevölkerung das Land, junge Menschen bietet der kleine Balkanstaat kaum Perspektiven. (afp/red)



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