Erdogan nennt Österreichs Bundeskanzler Kurz unmoralisch

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) scharf angegriffen. „Er ist erst 30 und als Außenminister war er 28. Jetzt spielt er sich auf und zieht eine Show ab“, sagte Erdogan laut dem Nachrichtenportal OE24 auf einem Video, das der österreichische Ableger von Erdogans AK-Partei letzte Woche auf Facebook teilte.

„Dieser unmoralische Kanzler hat Probleme mit uns“, meint Erdogan und verweist auf die mehr als 200.000 Türken, die in Österreich leben. Kurz würde „durchdrehen“, weil die Türkei jetzt stärker werde. „Wir sind G20-Mitglied und die räumen nur hinter uns auf. Sie haben es nicht dort hineingeschafft“, so der türkische Politiker über Österreich.

Kurz reagierte auf die Attacke gelassen. „Solange der Herr Präsident den Wahlkampf in der Türkei und nicht in Österreich macht, ist das kein richtiges Problem“, ließ der 31 Jahre alte Kanzler über einen Sprecher ausrichten.

Der geschäftsführende Klubobmann der FPÖ und Nationalratsabgeordnete Johann Gudenus sieht laut „Junge Freiheit“ in dem Video hingegen eine Drohung. Dass dieses Video innerhalb der türkischen Gemeinde in Österreich Anklang finde, „zeichne ein katastrophales Bild“. Türken, die sich mehr mit Erdogan identifizieren als mit Österreich, seien „ein eindeutiges Signal für die Nichtintegrierbarkeit dieser Gruppe“.

(rm)