EU will „zusätzliche Anstrengungen“ gegen Fehlinformationen über Corona-Impfungen

Etwa 70 Prozent der erwachsenen EU-Bürger seien bislang geimpft, es gebe jedoch „großen Diskrepanzen“ bei den Impfzahlen innerhalb der EU. Ohne „zusätzliche Anstrengungen“ werde man in „Europa nicht sicher sein“, so der EU-Ratspräsident Dovzan. In der Diskussion um die dritte Impfung ist die USA schon weiter: Die FDA sprach sich gegen Booster-Shots für alle aus.
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Sowohl zwischen den Altersgruppen als auch zwischen den EU-Staaten variieren die Impfquoten stark. „Zusätzliche Anstrengungen“ sollen Sicherheit für alle bringen. (Symbolbild)Foto: Friso Gentsch/dpa
Epoch Times22. September 2021

Die Europäische Union will verstärkt gegen Zögerlichkeiten bei Corona-Impfungen und Fehlinformationen über die Impfstoffe vorgehen. Die EU müsse weiterhin an den Herausforderungen arbeiten, „besonders an Zögerlichkeiten beim Impfen, beispielsweise wegen Kampagnen mit Fehlinformationen, die Menschen verängstigen“, sagte der slowenische Staatssekretär für Europäische Angelegenheiten, Gasper Dovzan, am Dienstag nach einem Treffen der Europaminister in Brüssel.

Es seien mittlerweile zwar rund 70 Prozent der Erwachsenen in der EU geimpft, aber es bestünden Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Daher müssten „zusätzliche Anstrengungen“ unternommen werden, um Corona-Impfungen voranzutreiben, sagte Dovzan. „Solange dies nicht überall in Europa der Fall ist, werden wir nicht sicher sein“, fügte Dovzan hinzu, dessen Land gerade die turnusmäßige EU-Ratspräsidentschaft innehat.

Impfquote in Europa 21 bis 81 Prozent

Vor dem Treffen der Europaminister hatte sich auch Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) für eine Ausweitung der Corona-Impfkampagne durch mehr Informationen und Austausch ausgesprochen. Er rate „dazu, dass wir uns noch intensiver darüber austauschen, wie wir Menschen ermutigen können, sich impfen zu lassen. Denn in vielen Staaten wird die Debatte stark geprägt von Ängsten, aber auch von Verschwörungstheorien“, sagte Roth.

Es scheine gesellschaftliche Kreise zu geben, „vor allem auch nationalistische und populistische, die das Impfen auch instrumentalisieren, um Ängste zu schüren“, fügte der Minister hinzu.

„Eine große Diskrepanz“ gebe es laut EU-Vizekommissionspräsident Maros Sefcovic auch bezüglich der Impfquote in den Mitgliedstaaten. Der Anteil der Geimpften variiert in den 27 Mitgliedsländern stark. Während in Bulgarien nur 21 Prozent aller Erwachsenen vollständig geimpft sind, erhielten nach Angaben des ECDC bereits rund 81 Prozent der Erwachsenen in Frankreich eine vollständige Impfung.

In Deutschland liegt der Anteil demnach bei rund 74 Prozent, wobei sich auch hier große Unterschiede zwischen den Altersgruppen zeigen. Laut „Impfdashboard“ des Gesundheitsministeriums (Stand 22. 9.) sind 30,1 Prozent der 12- bis 17-Jährigen, 68,8 Prozent der Erwachsenen unter 60 Jahren und 83,9 Prozent der Altersgruppe 60+ vollständig geimpft.

Erst- oder Auffrischungsimpfungen?

Während das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) Informationen zur Notwendigkeit einer dritten Impfdosis zusammentrügen, sei die Empfehlung der Wissenschaft momentan, dass die Priorität der EU auf der Erhöhung der Impfquote liegen solle.

In den USA ist das Thema der sogenannten Booster-Shots vorerst geklärt. In einer über achtstündigen Sitzung sprach sich ein Expertengremium der amerikanischen Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA mit 16 zu 2 Stimmen gegen eine dritte Dosis BioNTech/Pfizer für alle Menschen über 16 Jahren aus. Die derzeitige FDA-Empfehlung begrenzt sich auf Personen über 65 Jahren und/oder Personen mit hohem Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung. (ts)

(Mit Material der Nachrichtenagentur afp)



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