Russland wird taktische Atomwaffen und Flugzeuge in Belarus stationieren

Russland stationiert Atomwaffen in Weißrussland. Das kündigte Russlands Präsident Wladimir Putin am Samstag an. Es soll sich um sogenannte „taktische“ Atomwaffen handeln.
Titelbild
Laut Moskau sollen „taktische Atomwaffen“ in Weißrussland stationiert werden, keine Interkontinentalraketen wie diese RS-24 Yars (SS-27 Mod 2, SS-X-29) mit MIRV-Bestückung. Das Bild entstand 2015 bei der Probe für die Parade anlässlich des Jahrestages des Sieges in Moskau.
Epoch Times26. März 2023

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Stationierung taktischer Atomwaffen im verbündeten Nachbarland Belarus angekündigt. Daran sei „nichts Ungewöhnliches“, die USA stationierten seit langer Zeit taktische Atomwaffen auf dem Gebiet ihrer Verbündeten, sagte Putin in einem am Samstag ausgestrahlten Interview im staatlichen russischen Fernsehsender „Rossija 24“. Taktische Atomwaffen haben eine geringere Reichweite als Interkontinentalraketen.

„Dasselbe tun“ wie die USA

Putin sagte, er habe über die Stationierung der Atomwaffen bereits mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko gesprochen. Er sei mit ihm darüber übereingekommen, dass Russland und Belarus nun „dasselbe tun“ wie die USA auf dem Gebiet ihrer Verbündeten. Russland verstoße damit nicht gegen internationale Verträge.

Putin begründete seine Entscheidung mit der kürzlich von einem britischen Vertreter verkündeten Bereitschaft, Munition mit abgereichertem Uran an die Ukraine zu liefern. Die Geschosse mit abgereichertem Uran haben eine besondere Schlagkraft, um etwa Panzer zu zerstören.

Der russische Präsident drohte, auch die russischen Streitkräfte mit dieser Art von Geschossen zu beliefern, falls Kiew diese erhalten sollte. Russland verfüge „natürlich“ über Mittel, um darauf zu reagieren, sagte Putin. „Wir haben, ohne zu übertreiben, Hunderttausende solcher Geschosse. Wir setzen sie nur derzeit nicht ein.“

Putin: Lukaschenko habe darum gebeten

Der belarussische Machthaber Lukaschenko habe schon lange darum gebeten, atomare Waffen auf seinem Staatsgebiet zu stationieren, sagte Putin im Fernsehen. Dem Nachbarland seien auch schon Iskander-Raketenkomplexe übergeben worden.

Putin erklärte, ab dem 3. April werde Moskau nun mit der Ausbildung der Piloten dieser Flugzeuge beginnen, zum 1. Juli solle ein „spezielles Lager für taktische Atomwaffen auf dem Territorium von Belarus“ fertiggestellt werden. Aus Minsk gab es dazu zunächst keine Angaben.

Zudem werden zehn Flugzeuge in Weißrussland stationiert, die solche Bomben transportieren können, hieß es. Zu den Nuklearwaffen-Plänen sagte Putin, Russland habe Belarus in der Vergangenheit bereits mit der Ausrüstung von Flugzeugen geholfen, ohne nukleare Sperrverträge zu verletzen.

Putin hatte die USA in der Vergangenheit immer wieder aufgefordert, Atomwaffen aus Deutschland abzuziehen, weil Moskau sich dadurch in seiner Sicherheit bedroht sieht. Russland stationiert keine strategischen Atomwaffen in Belarus, die etwa auch die USA erreichen könnten. Die Reichweite taktischer Atomwaffen wird mit mehreren Hundert Kilometer angegeben. Die Sprengwirkung liegt demnach zwischen 1 und 50 Kilotonnen TNT. (afp)



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