Terrorismus-Experte Shams Ul-Haq: „Terrornetzwerke in Österreich warten auf passenden Zeitpunkt“

Im Interview mit salzburg24 rechnet Investigativjournalist Shams Ul-Haq damit, dass islamistische Terrornetzwerke in Österreich vorerst abtauchen werden, um die Behörden nicht aufmerksam zu machen. Danach würden sie jedoch wieder auf den passenden Zeitpunkt warten.
Titelbild
Shams Ul Haq.Foto: Privat
Epoch Times4. November 2020

In einem Interview mit dem Newsportal „salzburg24“ hat der Terrorismus-Experte Shams Ul-Haq erklärt, er rechne nicht damit, dass der Terroranschlag vom Montagabend (2.11.) in Wien der letzte sein werde, den radikale Islamisten in Österreich begehen würden.

Auch geht er davon aus, dass der 20-jährige Attentäter, der von einem Sondereinsatzkommando erschossen wurde, nur eine „Marionette“ von Hintermännern gewesen sei, die den Akt „von langer Hand geplant“ hätten.

Signifikante Dschihad-Netzwerke in Österreich

Der gebürtige Pakistaner Shams Ul-Haq, der seit seinem 15. Lebensjahr in Deutschland lebt, arbeitet seit 2007 als Investigativ-Journalist auf mehreren Kontinenten. Im Jahr 2018 hatte er mit seinem Enthüllungsbuch „Eure Gesetze interessieren uns nicht“ die Ergebnisse von Undercover-Recherchen präsentiert, die er in Moscheegemeinden des deutschsprachigen Raumes durchgeführt hatte.

Dabei war er zu der Einschätzung gelangt, dass es auch in Österreich signifikante dschihadistische Netzwerke gibt, die engmaschig miteinander verflochten und sowohl bereit als auch imstande sind, blutige terroristische Anschläge durchzuführen. Gegenüber der Epoch Times erklärt Ul-Haq: „Was in Wien passiert ist, habe ich schon infolge meiner Undercover-Recherchen in meinem Buch prophezeit.“

Entschluss zum Terror fiel nicht spontan

Dass der Anschlag von Wien gerade jetzt stattgefunden hat, betrachtet Ul-Haq nicht als Zufall. Es liege ein Zusammenhang mit den Ereignissen in Frankreich auf der Hand:

„Die falschen Islamisten haben die Beleidigung des Propheten Mohammed für ihre Zwecke ausgenutzt und den Attentätern – wie jenem 20-Jährigen in Wien – erklärt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um anzugreifen.“

Zugleich schließt der Terrorismus-Experte aus, dass der Terrorakt in Wien spontan und kurzfristig zustande gekommen sei. Taten dieser Art seien stets von langer Hand geplant, die Terroristen warten jedoch stets auf einen passenden Zeitpunkt, um loszuschlagen.

Shams Ul-Haq: „Attentäter von Wien war nicht besonders gut ausgebildet“

Was die Professionalität anbelangt, die der 20-jährige österreichische und nordmazedonische Doppelstaatsbürger an den Tag gelegt hatte, kommt Ul-Haq zu einer etwas anderen Einschätzung als Hans Josef Schindler vom „Counter Terrorism Project“, der in der emiratischen Zeitung „The National“ von einem „gut geplanten und koordinierten“ Angriff gesprochen hatte und meinte, die Sicherheit des Attentäters im Umgang mit dieser Art von Waffe in einer Stresssituation deute auf „mindestens ein paramilitärisches Training“ hin.

Ul-Haq hingegen äußert gegenüber salzburg24:

Ich habe Videos von Montagabend gesehen: Der Attentäter von Wien war nicht besonders gut ausgebildet. Daher hatten wir Glück. Wir müssen nun aus den Fehlern lernen.“

Es sei untragbar, dass der 20-Jährige, der als Gefährder bekannt war und erst im Vorjahr wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt wurde, „nicht überwacht, in ein Resozialisationsprogramm gesteckt oder des Landes verwiesen“ werde.

Viele V-Leute könnten doppeltes Spiel spielen

Shams Ul-Haq schätzt, dass die Dunkelziffer der islamistischen Gefährder in Österreich deutlich höher sei als jene 330, die der Inlandsgeheimdienst 2018 genannt habe. Es sei in den kommenden ein bis zwei Jahren wahrscheinlich, dass die Masterminds hinter dem Terroranschlag auf Tauchstation gingen, um zu verhindern, dass die Behörden ihre Fährte aufnehmen können. Danach würden sie jedoch wieder einen passenden Zeitpunkt für ein mögliches Attentat abwarten.

Ul-Haq warnt vor V-Leuten des Verfassungsschutzes in der Szene, die in Wahrheit ein doppeltes Spiel spielen könnten, und geht davon aus, dass Österreichs islamistische Terrornetzwerke mit jenen in anderen Ländern verwoben seien.

Prävention bleibt vordringliche Aufgabe

Die Bildung der ersten österreichischen Netzwerke habe 2015 oder 2016 begonnen, schätzt Ul-Haq. Man arbeite mit Methoden wie Zweithandys, Internetcafés und Telegramkanälen, treffe sich in den Hinterzimmern von Moscheen und spähe gezielt labile Persönlichkeiten aus, die Probleme hätten, in der Gesellschaft Fuß zu fassen. Diese seien am leichtesten an ein Netzwerk zu binden und dort zu radikalisieren.

Ul-Haq hält es für wichtig, bereits präventiv zu versuchen, potenzielle Gefährder daran zu hindern, in die falschen Kreise zu geraten. Dabei komme jedoch auch Sozialpädagogen mit Migrationshintergrund eine besondere Rolle zu.



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