„200 und 300 Tote pro Tag“ – Lauterbach gegen Ende aller größeren Corona-Regeln

In zahlreichen Ländern werden inzwischen viele Corona-Einschränkungen gestrichen. Lauterbach wirbt dagegen für einen Kurs der vorsichtigen Öffnungen.
Titelbild
Karl Lauterbach.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times24. Februar 2022

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Aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kann ein Ende aller größeren Corona-Beschränkungen wie in einigen anderen Ländern vorerst kein Vorbild für Deutschland sein.

„Wir müssen mit unseren eigenen Regeln arbeiten, und die müssen immer die deutsche Sonderstellung berücksichtigen“, sagte der SPD-Politiker in einer Gesprächsrunde der Wochenzeitung „Die Zeit“. Diese bestehe in der weiterhin großen Gruppe ungeimpfter Älterer ab 60 Jahren mit hohem Risiko für schwere Corona-Verläufe.

Es sei „nachrichtlich sehr relevant, dass wir mitbekommen, was in diesen Ländern alles so möglich ist“, sagte Lauterbach angesprochen etwa auf Dänemark oder Großbritannien. Deutschland könne sich mit diesen Ländern mit ihrem viel geringeren Anteil Ungeimpfter in der Risikogruppe aber nicht vergleichen.

Der SPD-Politiker warb erneut für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren, die auch früh auf den Weg gebracht werden müsse. Es sei zu spät, wenn man abwarten wolle, ob eine neue Welle komme. Dies wäre wie zu sagen: „Ich warte mal ab, ob wir dieses Jahr auch einen Herbst bekommen.“ Lauterbach sagte, er wäre bei Verstößen auch „mit drastischen Strafen einverstanden“.

200 bis 300 Todesfälle am Tag

Der Minister warb erneut für einen Kurs vorsichtiger Öffnungen. Im Moment gelte es in der Omikron-Welle, eine relativ harmlose Variante zu bekämpfen, die aber trotzdem an bestimmten Tagen zwischen „200 und 300 Todesfälle pro Tag“ verursache. Es stimme ihn traurig, dass sich Teile der Gesellschaft daran gewöhnt zu haben schienen. Deutschland sei gut beraten, vorsichtiger zu sein, weil es kollektiv nicht gelungen sei, mehr besonders gefährdete Menschen zu impfen.

Mit Blick auf die Pandemie-Entwicklung erläuterte Lauterbach, wenn ein Virus komplett neu komme, seien zwei Jahre „quasi die Babyzeit“. Auch wenn es schon mehrere Virusvarianten gebe, stammten diese nicht jeweils wie Kinder von ihren Eltern ab. „Wir sind nach wie vor in der zweiten Generation.“ Die bisherigen Varianten seien Geschwister, die alle einen Stamm im Urtyp hätten. Daher sei man nun noch immer früh in der Entstehungsgeschichte. (dpa/red)



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