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Neubewertung

Bundesnetzagentur: Gasversorgungslage in Deutschland "angespannt"

Der russische Energiekonzern Gazprom hat die Liefermenge an Gas bereits deutlich runtergefahren. Nun erklärt die Netzagentur die Lage erstmals als angespannt.

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Die Bundesnetzagentur.

Foto: iStock

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Lesedauer: 2 Min.

Erstmals seit Ende März hat die Bundesnetzagentur in ihrem täglichen Bericht zur Gasversorgung in Deutschland die Lage als „angespannt“ bezeichnet.
In ihrem täglichen Lagebericht wies die Behörde am Freitag zugleich darauf hin, dass die Gasversorgung „im Moment stabil“ und auch die Versorgungssicherheit „derzeit weiter gewährleistet“ sei. Die aktuellen Füllstände erhöhten sich laut Netzagentur auf über 56 Prozent.
Grund für die Neubewertung ist die Reduktion der Gasliefermenge durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 in den vergangenen Tagen. Dabei hatte der russische Energiekonzern Gazprom die Gasflüsse auf 40 Prozent der Maximalleistung gedrosselt und dies mit Verzögerungen bei der Reparatur von Verdichterturbinen begründet. Auch die Bundesnetzagentur betonte in ihrem Bericht am Freitag erneut, dass sie einen „kausalen Zusammenhang“ zwischen den Lieferreduzierungen und möglichen Reparaturarbeiten „nicht bestätigen“ könne.
„Von dieser Reduktion ist seit Mitte der Woche auch die Weitergabe von Gas in andere europäische Länder wie zum Beispiel Frankreich, Österreich und Tschechien betroffen“, berichtete die Behörde weiter. Die von den ausbleibenden Lieferungen betroffenen Unternehmen könnten die Gasmengen zurzeit anderweitig am Markt beschaffen.

Energiesparen: „Gebot der Stunde“

Neben Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte zuletzt auch die Netzagentur wegen der aktuellen Lage zum Energiesparen aufgerufen. Ins Gespräch kam dabei auch die gesetzliche Möglichkeit zur Absenkung der Mindesttemperatur in Mietwohnungen.
Dazu erklärte der Deutsche Mieterbund, zwar sei Energiesparen das „Gebot der Stunde“. Jedoch sei eine gesetzlich vorgeschriebene Drosselung der Heizungstemperatur für den Wohnungsbereich, wie sie auch der Städte- und Gemeindebund gefordert hatte, der „völlig falsche Weg“. Das sei nicht nur „unsozial und unzumutbar“, sondern werde auch dem heterogenen Gebäudebestand in Deutschland nicht gerecht. (dpa/afp/red)

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