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„Hitler-Glocke bleibt hängen" entscheidet Gemeinderat von Herxheim am Berg

"Alles fuer's Vaterland - Adolf Hitler": Das steht auf der Kirchenglocke in der kleinen Gemeinde Herxheim in der Pfalz. Und dass nach vielen Streitigkeiten diese Glocke genauso hängen bleibt, das entschied der Gemeinderat. Eine "Entsorgung" der Glocke sei "eine Flucht vor einer angemessenen und aufgeklärten Erinnerungskultur.“

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Der Gemeinderat von Herxheim stimmte am Montagabend (26. Februar 2018) mit 10 zu 3 Stimmen dafür, dass die Bronzeglocke von 1934 als "Anstoß für Versöhnung und Mahnmal gegen Gewalt und Ungerechtigkeit" erhalten bleibe.

Foto: UWE ANSPACH | AFP | Getty Images

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Im vergangenen Jahr war die kleine Gemeinde Herxheim am Berg in der Pfalz, mit ihrem Streit um die „Hitler-Glocke“ in die Schlagzeilen gekommen. Abhängen oder nicht, sei die zermürbende Frage in der Gemeinde gewesen. Diese Glocke sei Adolf Hitler 1934 gewidmet worden und hängt auch seit dieser Zeit im Turm der protestantischen Jakobskirche, so berichtet RTL.
“Alles für’s Vaterland – Adolf Hitler“ steht auf der Glocke geschrieben und darunter befindet sich ein Hakenkreuz. Der Glocken-Zwist beendete bereits eine politische Karriere und bundesweit sorgte sie für Aufsehen, seit Monaten wird über sie diskutiert, so RT Deutsch.
Weiter hießt es bei RT, dass im Zusammenhang dieser Diskussion um die Glocke, der frühere Bürgermeister der Stadt, Ronald Becker, eine Aussage getätigt hätte, die ihn seinen Job kostete. In einem Interview habe Becker im Bezug auf die Glocke gesagt, „man könne stolz darauf sein“, denn es gäbe in ganz Deutschland nur drei solcher Glocken.

Ehemaliger Pfarrer und amtierender Bürgermeister spricht sich für die Glocke aus

Georg Welker, ehemaliger Pfarrer und jetziger Bürgermeister, habe sich ebenfalls dafür ausgesprochen, die Glocke an ihrem Platz zu belassen: „An meinem Vorschlag zum Umgang mit der Glocke hat sich nichts geändert“, so RT.
Zwischenzeitlich hatte sogar die evangelische Kirche in der Pfalz angeboten, die Glocke zu entsorgen und Ersatz zu beschaffen. Doch im Gemeinderat sei nun beschlossen worden, die umstrittene Glocke aus der Zeit des Nationalsozialismus nicht entfernen zu lassen. Mit zehn zu drei Stimmen entschied das Gremium, dass sie als „Anstoß zur Versöhnung und Mahnmal gegen Gewalt und Unrecht“ erhalten bleiben soll.
Ein Sachverständiger sei in seinem Gutachten zu dem Schluss gekommen, dass die Glocke als Denkmal einzustufen sei und entweder in ein Museum gebracht oder im Kirchturm bleiben solle. In dem Gutachten heißt es, eine „Entsorgung“ der Glocke sei „eine Flucht vor einer angemessenen und aufgeklärten Erinnerungskultur“, so RT.
Laut Spiegel sei die Mehrheit im Gemeinderat wohl am Montagabend der gleichen Meinung gewesen und es wurde entschieden, die Glocke hängen zu lassen. Nun würde sie wieder in Betrieb genommen werden und mit einer Gedenktafel versehen, die auf ihre Geschichte hinweist. „Der Beschluss des Gemeinderats entspricht auch dem Wunsch der Gemeinde“, sagte ein Bürger. (vm)

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