Problem Altersarmut: In Deutschland gibt es mehr ältere Menschen in Beschäftigung als in anderen Industriestaaten

Die OECD untersuchte das deutsche Rentensystem. Seit 2000 stieg der Anteil der Menschen zwischen 55 und 64, die arbeiten, von 37 auf 71 Prozent. Und Geringverdiener bekommen im Alter einen kleineren Teil ihres Gehalts durch die Rente ersetzt als in den anderen Industriestaaten.
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Deutschland ist auch hier führend: Bei den Menschen, die älter als 55 Jahre und weiterhin erwerbstätig sind.Foto: iStock
Epoch Times27. November 2019

In Deutschland bekommen Geringverdiener im Alter einen kleineren Teil ihres Gehalts durch die Rente ersetzt als in den anderen Industriestaaten. Nach einer von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch veröffentlichten Studie können die deutschen Geringverdiener im Ruhestand nur mit einer Ersatzrate von 56 Prozent rechnen, während es im Durchschnitt der Mitgliedsstaaten 68 Prozent sind.

Die von der großen Koalition geplante Grundrente könnte das Problem zum Teil abmildern, das Problem der Altersarmut aber nicht grundsätzlich lösen, schreiben die Experten. Die vorgesehene Leistung werde die Rentenaussichten einiger Geringverdiener verbessern, aber nicht das „Altersarmutsrisiko von Geringverdienern mit größeren Karriereunterbrechungen“ angehen. Letzteren fehlt es an den erforderlichen Beitragszeiten für die Auszahlung der Grundrente.

Deutschland ist Weltspitze: Bei den arbeitenden Menschen zwischen 55 und 64 Jahren

Die OECD-Studie sieht für Deutschland auch positive Aspekte: So gebe es hier mehr ältere Menschen in Beschäftigung als in den anderen Industrienationen. Der Anteil der Menschen zwischen 55 und 64, die noch erwerbstätig sind, sei seit der Jahrtausendwende von 37 auf 71 Prozent gestiegen. Deutschland sei bei der Erhöhung der Beschäftigungsrate in dieser Altersgruppe führend.

Durch den Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge in die Rente werde erwartungsgemäß die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis 64 Jahren sinken – und zwar um 21 Prozent bis 2050. Somit könne eine höhere Arbeitsmarktbeteiligung der Älteren ab 65 und mehr Vollzeitarbeit von Frauen den zunehmenden Druck auf den Arbeitsmarkt lindern, empfehlen die OECD-Experten.

Trotz der gestiegenen Beschäftigung von Älteren könnte die Alterung der Gesellschaft nach Einschätzung der OECD allerdings die Tragfähigkeit des öffentlichen Rentensystems in Deutschland beeinträchtigen.

Nach derzeitiger Gesetzeslage würden die öffentlichen Rentenausgaben entsprechend EU-Prognosen von derzeit zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 12,5 Prozent im Jahr 2060 steigen, obwohl das Rentenniveau wegen des Nachhaltigkeitsfaktors um zehn Prozent sinke.

Altersversorgung der Selbständigen unsicher

Ein schlechtes Zeugnis stellt die OECD der Altersvorsorge von Selbständigen in Deutschland aus. Die Bundesrepublik sei eines der wenigen Länder, dass für diese Gruppe keine obligatorische Rentenversicherung hat. Einige Gruppen von Selbständigen seien zwar in berufsständischen Systemen versichert – allerdings sei die Alterssicherung von Selbständigen insgesamt lückenhaft.

Eine weitgehend einheitliche Rentenabsicherung für Arbeitnehmer, Beamte und Selbständige, wie sie in vielen anderen OECD-Ländern existiere, könne zu einer besseren Rentenabdeckung bei gefährdeten Gruppen führen, heißt es in der Studie weiter.

Der OECD gehören 34 Länder an – die meisten von ihnen Industrieländer, einige sind aber auch Schwellenländer. Sie fühlen sich Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet und haben im internationalen Vergleich ein hohes Pro-Kopf-Einkommen. (afp)

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Eine Folge des Egalitarismus ist, dass die Menschen den Erfolg anderer nicht akzeptieren können – wenn diese etwa reicher sind, ein bequemeres Leben führen, eine leichtere Arbeit haben oder ihre Lebensbedingungen einfach besser sind. Alle sollten gleich sein nach dem Motto: Ich will und soll das haben und bekommen, was du hast und bekommst.

Der absolute Egalitarismus zeigt sich auf mindestens zwei Arten: Erstens, wenn Menschen denken, dass alle gleich sein sollten, werden einige mit ihrem wirtschaftlichen Status bestimmt unzufrieden sein. So ist es einfach, Neid und Hass unter den Menschen schüren. Die Menschen begehren die Dinge, die ihre Mitmenschen besitzen, und versuchen sogar, sie mit unlauteren und gewaltsamen Methoden in ihren Besitz zu bringen. Im Extremfall zerstören sie das Eigentum der anderen oder töten, um reich zu werden. Die schlimmste Erscheinungsform hierbei ist die gewaltsame Revolution.

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