Satire-Song in Wien: Böhmermann greift FPÖ-Minister Kickl an
Bei einem Konzert im Wiener Gasometer führte Satiriker Jan Böhmermann erstmals sein Lied "Herbert K." auf - mit Äußerungen weit unter der Gürtellinie.

Jan Böhmermann tobt sich jetzt in Wien aus.
Foto: Ole Spata/Archiv/dpa
Er ist einer von Deutschlands bekanntesten Satirikern. Jan Böhmermann, der in der Vergangenheit vor allem mit seinem Erdogan-Schmähgedicht die Gemüter erhitzt hat, wirft nun im Nachbarland Österreich mit giftigen Pfeilen um sich.
Bei einem Konzert im Wiener Gasometer zog er über FPÖ-Innenminister Herbert Kickl vom Leder und sparte dabei nicht mit Angriffen auch unterhalb der Gürtellinie.
Böhmermann, der mit seiner „ReconquistaInternet“-Kampagne schon zeigte, wie ihm Journalisten und Politiker rechts der Mitte offenbar verhasst sind, beginnt sein Lied mit Namen „Herbert K.“ im Sprechgesang und wie folgt: „Das ist die Geschichte eines ganz, ganz kleinen Mannes, eines kleinen schlauen Faschos, der bekannteste des Landes. Seine Klappe war so groß, wie sein Körper mini, darum ist er jetzt auch der Chef des schwarz-blauen BMI. Bei ZiB2 und im Hangar und auf Haiders Schoß da saß er. Dass Österreich demokratisch ist, irgendwann vergaß er’s. Er will für Menschen wieder Lager, und zwar konzentrierte.“
Und weiter wirft er dem Politiker vor: “So entgleiste und verhetzte er, log und korrumpierte. Politik folgt nicht dem Recht, sondern das Recht der Politik, meint der Innenminister Europas mit dem größten Ego, aber erwiesenermaßen kleinsten Glied.“
Böhmermann greift auch die Kritik Kickls an der Berichterstattung der Medien auf: „Wer fürchtet sich vor Wahrheit und einer freien Presse. Wer schwingt denn große Reden auf rechtsextremen Kongressen. Wer denkt ihm selbst persönlich gehört die Polizei und sieht dabei so aus wie ein geschrumpfter Reinhard Mey. Wer hetzt gegen Moslems und schürt Angst vor Terroristen“, singt er weiter.
Auch die wiederholte Nazikeule fehlt nicht: “Herbert K., du bist ein rechter Kleinfaschist, weil du dir selbst der Nächste bist. Herbert K., du sprichst von Rechtsstaat und Moral, aber beides ist dir selber scheißegal“, singt er im Refrain. (nmc)
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