Leitzins erstmals gesenkt
Nach Fed-Entscheid: Goldpreis sinkt auf knapp 3.000 Euro pro Unze
Zuletzt ist der Goldpreis von Rekord zu Rekord geeilt. Nach der Zinssenkung der US-Notenbank Fed geht es nun abwärts. Umgerechnet kostet eine Unze 3.084 Euro. Der DAX startete im Plus.

Ein-Kilo-Goldbarren sind das am häufigsten gehandelte Format an der New Yorker Terminbörse.
Foto: Uli Deck/dpa
Der Goldpreis ist nach dem Rekordhoch im Anschluss an den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed gefallen.
Am Morgen wurde die Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London bei 3.637 US-Dollar gehandelt und damit etwa 22 Dollar tiefer als am Vortag. Umgerechnet kostet eine Unze 3.084 Euro.
Am Vorabend war die Notierung kurz auf ein Rekordhoch bei 3.707,57 Dollar gestiegen, nachdem die US-Notenbank Fed den Leitzins erstmals in diesem Jahr gesenkt und weitere Zinsschritte angekündigt hatte. Da Gold keine Marktzinsen abwirft, verstärkt die Aussicht auf sinkende Zinsen die Nachfrage nach dem Edelmetall.
Börsianer hatten die Senkung des Leitzinses in die Spanne zwischen 4,0 und 4,25 Prozent erwartet. Die Zinsentscheidung ist im geldpolitischen Rat der Fed mit einer Gegenstimme gefallen.
Ein Notenbanker hatte sich für eine stärkere Senkung um 0,50 Prozentpunkte ausgesprochen.
„US-Notenbanker geschlossener als befürchtet“
Nach Einschätzung von Experten der DekaBank zeigt das Abstimmungsergebnis, dass die US-Notenbanker geschlossener sind als zuletzt befürchtet. „Die Hürde für eine schnelle Politisierung des geldpolitischen Rates ist (noch) hoch“.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump vehement eine Zinssenkung gefordert und Fed-Chef Jerome Powell attackiert.
Im Jahresverlauf hatten geopolitische Risiken, die Sorge über mögliche Folgen der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung und die Spekulation auf sinkende Zinsen in den USA den Goldpreis immer weiter in die Höhe getrieben. In dieser Zeit hat das Edelmetall mittlerweile etwa 40 Prozent an Wert gewonnen.
DAX startet im Plus
Der Dax ist mit Gewinnen in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 23.625 Punkten berechnet und damit 1,1 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.
An der Spitze der Kursliste rangierten Siemens Energy, Sartorius und SAP, am Ende Continental, BASF und Beiersdorf. Bei Conti liegt das daran, dass die Automotive-Sparte unter dem Namen Aumovio jetzt eigenständig an der Frankfurter Börse gestartet ist. Aumovio wird deshalb auch temporär für einen Tag in den Dax aufgenommen.
„Der DAX profitiert nach der Fed-Sitzung von einer Kehrtwende am Devisenmarkt und steigt“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets.
„Jerome Powell hat sich auf der gestrigen Pressekonferenz sehr viel restriktiver geäußert, als es zunächst aus der Pressemitteilung abzulesen war. Er will auf Sicht fahren und von Sitzung zu Sitzung entscheiden.“
Euro schwächt sich ab
Das habe den Euro-Optimisten den Wind aus den Segeln genommen, da sie auf einen Pfad serieller Zinssenkungen in den USA hofften. „Der Euro schwächt sich ab und Anleger greifen wieder bei deutschen Aktien zu. Ihre Schmerzgrenze dürfte bei einem Euro von 1,19 US-Dollar liegen“, so Stanzl.
„Somit ist im DAX zunächst auch das August-Tief nicht überzeugend unterschritten worden“, fügte der Marktexperte hinzu. „Sehr optimistische Anleger könnten daraus eine Bärenfalle ableiten, also ein Fehlsignal auf der Verkäuferseite.“ Ferner seien allerdings kurzfristig keine Signale zu erkennen, die bereits auf eine Bodenbildung im DAX hindeuteten.
Die europäische Gemeinschaftswährung war etwas stärker: Ein Euro kostete 1,1819 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8461 Euro zu haben.
Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 67,68 US-Dollar; das waren 27 Cent oder 0,4 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags. (dpa/dts/red)
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