Bericht: Dopingverdacht bei Russlands WM-Team

Der Skandal um Doping in Russland hat den Confed Cup erreicht. Einem englischen Zeitungsbericht zufolge soll es auch bei der russischen Fußball-Nationalmannschaft Unregelmäßigkeiten gegeben haben. Die FIFA bestätigt Ermittlungen - nennt aber keine Namen.
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Unter den mehr als 30 betroffenen Sportarten, die im Bericht von Sonderermittler Richard McLaren auftauchen, ist auch Fußball.Foto: Maurizio Gambarini/dpa
Epoch Times25. Juni 2017

Nach den Doping-Verdächtigungen um Russlands WM-Team von 2014 hat die FIFA Ermittlungen gegen Fußballer aus dem Land des Confed-Cup-Gastgebers bestätigt. Dabei ließ der Weltverband auf Anfrage allerdings offen, um welche Spieler es sich handelt.

Einem Bericht der englischen Zeitung „Mail on Sunday“ zufolge könnte die russische Sbornaja in den Skandal um staatlich organisiertes Doping verstrickt sein. Angeblich sollen alle 23 Spieler des WM-Kaders von 2014 und elf weitere Fußballer im Zuge der WADA-Untersuchungen von Sonderermittler Richard McLaren auf einer Liste mit 1000 Athleten stehen. Die Zusammenhänge würden derzeit von der FIFA geprüft, berichtete das Blatt.

Den aktuellen Stand der Untersuchungen in Zusammenarbeit mit der Welt-Anti-Doping-Agentur könne die FIFA nicht kommentieren, teilte der Weltverband mit. Die Dopingtests der Spieler aus dem russischen WM-Aufgebot vor der Weltmeisterschaft und nach den Spielen seien negativ gewesen.

Russlands Verbandspräsident Witali Mutko wies die Berichte über Doping-Vorwürfe entschieden zurück. „Im Fußball gab es nie Doping und wird es nie Doping geben“, sagte Mutko der Agentur Tass in Moskau. Die russische Sbornaja werde laufend überprüft, im Fußball sei Doping nie ein Thema gewesen. Die britischen Medien würden „irgendwelchen Blödsinn“ schreiben.

Der kanadische Rechtsprofessor McLaren hatte im Juli und Dezember vergangenen Jahres im Auftrag der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zwei Berichte zu Doping in Russland vorgelegt. Der unabhängige Ermittler trug Beweise zusammen, dass die Sportler zwischen 2011 und 2015 in systematisches und staatlich gedecktes Doping verwickelt waren.

Unter den mehr als 30 betroffenen Sportarten war auch Fußball. Schon im ersten Bericht hatte McLaren darauf hingewiesen, dass unter 643 verschwundenen Dopingproben auch elf von Fußballern gewesen seien. Russlands Präsident Wladimir Putin hat Staatsdoping stets zurückgewiesen.

Fünf Spieler des WM-Teams von 2014 gehören auch zum Aufgebot der Sborjnaja beim Confederations Cup, bei dem der Gastgeber am Samstag durch ein 1:2 gegen Mexiko in der Gruppenphase scheiterte. Auch bei der WM 2014 war Russland in der Vorrunde ausgeschieden. Im kommenden Jahr ist Russland WM-Gastgeber.

Mutko hatte auch Anschuldigungen, in seiner früheren Funktion als Sportminister in die Praktiken involviert gewesen zu sein, stets bestritten. Nach Aufdeckung des Doping-Skandals hatten zahlreiche russische Athleten nicht an den Olympischen Spielen 2016 teilnehmen können. (dpa)



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