Eishockey-Auswahl vor schwieriger Herausforderung

Zweieinhalb Monate nach dem Olympia-Finale verläuft die WM in Dänemark für das deutsche Eishockey enttäuschend. Das Viertelfinale war das Ziel, ist aber schon nach fünf von sieben Vorrundenpartien außer Reichweite. Am Sonntag wartet ein besonders schwieriger Gegner.
Titelbild
DEB-Coach Marco Sturm (l) blickt bei der Niederlage gegen Lettland skreptisch drein.Foto: Petr David Josek/dpa
Epoch Times13. Mai 2018

Ohne eine Chance auf das Viertelfinale geht Deutschlands Eishockey-Nationalteam die beiden abschließenden Vorrundenspiele an. Heute (20.15 Uhr) wartet der zweimalige Champion Finnland. Gegen die Top-Nation hat eine deutsche Eishockey-Auswahl vor 25 Jahren zuletzt gewonnen (3:1).

DER GEGNER: Die Finnen verloren überraschend 2:3 gegen Gastgeber Dänemark, behaupteten sich am Samstagabend aber unerwartet klar mit 5:1 gegen den 26-maligen Weltmeister Kanada. Insgesamt hat der Weltmeister von 1995 und 2011 in fünf Partien schon 30 Tore erzielt – so viele wie keine andere Mannschaft im Turnier. Den Deutschen liegt die Spielweise der Finnen traditionell eher nicht.

DIE AUSGANGSLAGE: Nach dem eigenen 1:3 gegen Lettland und dem klaren Sieg der Finnen über Kanada war das Vorrunden-Aus der Deutschen am späten Samstagabend endgültig besiegelt. Nur ein Sieg gegen den krassen Außenseiter Südkorea steht bislang auf der Habenseite, der Neuanfang nach Olympia-Silber ist schwieriger als gedacht. Nun geht es in den abschließenden Gruppenspielen in Herning vor allem um die Ehre. „Wir müssen unser Spiel weiter als Einheit verbessern, dann werden wir besser für die Zukunft“, nannte Kapitän Dennis Seidenberg als Ziel.

EIN GRUND FÜR DAS BISLANG ENTTÄUSCHENDE AUFTRETEN: Die vielen Absagen, Verletzungen, Rücktritte. 15 Silbergewinner fehlen in Dänemark. Auch Torhüter Thomas Greiss und Stürmer Tobias Rieder aus der NHL sind nicht dabei. Die hohe Anzahl der Ausfälle hatte auch Bundestrainer Marco Sturm nicht einkalkuliert. „Das ist immer die Entscheidung von den Spielern“, sagte der deutsche NHL-Rekordprofi. Erst kurzfristig hatte der Coach seinen verjüngten Kader beisammen. Es blieb kaum Zeit für die Vorbereitung.

DAS SAGT BUNDESTRAINER MARCO STURM: „Ich denke, damit man einen Boom in Deutschland erhält, muss man wahrscheinlich im Halbfinale stehen. Da brauchen wir uns gar nicht großartig anzulügen“, sagte der 39-Jährige auf die Frage, ob die Euphorie nach Olympia-Silber in Deutschland durch das schwache Abschneiden bei der WM schnell vorbeigehen könne.

DIE PERSPEKTIVE: Montag hat das deutsche Team Pause. Am Dienstag gilt es dann, gegen das NHL-Ensemble des 26-maligen Weltmeisters Kanada zu bestehen. „Wir wollen Finnland und Kanada ärgern. Wir wollen ein Spiel, wenn nicht beide gewinnen“, sagte Olympia-Finalist Dominik Kahun trotzig. (dpa)



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