Peiffer bei elfter WM hungrig: «Mit Medaille nach Hause»

Arnd Peiffer ist Olympiasieger im Sprint und war Weltmeister. Vor dem WM-Rennen im slowenischen Pokljuka ist der Routinier die größte deutsche Medaillenhoffnung. Der Favorit ist aber ein anderer.
Titelbild
Abhaken und nach vorn blicken: Arnd Peiffer belegte mit der Mixed-Staffel nur Rang sieben.Foto: Sven Hoppe/dpa/dpa
Epoch Times11. Februar 2021

Es braucht schon viel, um Arnd Peiffer ernsthaft aus der Ruhe zu bringen. Selbst die verkorkste Mixed-Staffel zum Auftakt der Biathlon-WM in Slowenien reicht dazu nicht aus.

Der enttäuschende siebte Platz bedeutete zwar einen klaren Fehlstart auf der Pokljuka, doch der 33 Jahre alte Routinier weiß mit all seiner Erfahrung: „Es gilt allgemein für den Biathlon-Sport, dass man lernen muss, schlechte Rennen zu analysieren einerseits, aber dann auch in nicht all zu langer Zeit abzuhaken und nach vorne zu blicken.“

Und da kommt das nächste Rennen in seiner Paradedisziplin genau richtig. Am 12. Februar (14.30 Uhr/ARD und Eurosport) geht es im Sprint über zehn Kilometer um den ersten WM-Einzeltitel. Der Harzer ist in diesem Wettbewerb 2018 nicht nur Olympiasieger in Pyeongchang geworden, sondern war 2011 auch schon Weltmeister. Gold scheint allerdings mal wieder vergeben: Der Norweger Johannes Thingnes Bö ist in herausragender Form und hängte Peiffer in der Mixed-Staffel in der Loipe um fast schon erschreckende 45 Sekunden ab.

Dieser enorme Rückstand habe zwar ihn etwas geschockt, sagte Peiffer. Doch der Rest des Feldes hinter Bö ist insgesamt doch viel enger zusammen. „Nicht unzufrieden“ sei er mit seinem eigenen Auftakt gewesen, sagte Peiffer. Nur einen Nachlader brauchte er, konnte in der Loipe aber eben nicht mithalten. Zumindest das passt in die Serie negativer Erinnerungen an Slowenien. „Von den drei schlechtesten Rennen, die ich je gemacht habe, waren zwei in Pokljuka“, sagte Peiffer. In der Vergangenheit lag das meist daran, dass der Weltcup am Ende eines Trimesters lag, also die harte dritte Weltcup-Woche in Folge war.

„Ich freue mich jetzt mal, dass ich mich wirklich gut auf die Rennen vorbereiten kann“, sagte Peiffer nun. Auch bei seiner elften WM spürt der älteste Skijäger im deutschen Team noch Anspannung. Wenn das einmal nicht mehr so wäre, sei es Zeit, aufzuhören. Wann das soweit ist? Offen. Peiffer plant noch nicht über das Saisonende hinaus und hat sich vor dem Winter nicht klar zu einem Olympiastart in Peking bekannt. Er entscheide von Jahr zu Jahr. Möglich scheint also, dass es in Pokljuka vielleicht seine letzte WM wird und er beim Heimspiel 2023 in Oberhof mit dann 35 Jahren nicht mehr aktiv dabei ist.

Peiffer hat allerdings bewiesen, was er auch im hohen Alter noch leisten kann. Sein Massenstart-Erfolg im Dezember in Hochfilzen ist der einzige Einzelsieg für den Deutschen Skiverband in dieser turbulenten Saison. Doch es gab auch Enttäuschungen, die nun bei der WM keine Rolle mehr spielen sollen. „Natürlich möchte ich am Ende gerne mit einer Medaille nach Hause fahren“, sagte Peiffer.

16 WM-Medaillen, davon fünf goldene, hat er seit 2009 schon gesammelt. Dazu kommt dreimal olympisches Edelmetall mit der Krönung vor drei Jahren in Südkorea. Doch selbst wenn es nun nicht zum Sprung aufs Podest reichen sollte, wäre das kein Grund zur Enttäuschung. „Letztes Jahr habe ich das Optimum in Sprint und Verfolgung gezeigt und war am Ende Siebter und Fünfter, weil mir in der Laufform 20 Sekunden fehlten“, sagte Peiffer: „Da war ich trotzdem mit mir im Reinen.“ Bei der WM 2020 in Antholz seien es „sehr gute Ergebnisse“ gewesen, ohne Medaille „interessiert es am Ende aber natürlich keinen“.

Neben Peiffer sind nach einem Ruhetag im Sprint auch Erik Lesser, Benedikt Doll und Johannes Kühn dabei. Vor allem Doll, 2017 noch Weltmeister in Hochfilzen, ist heiß auf seinen ersten Einsatz in Slowenien. „Es war ein bisschen schade, dass es nicht so aufgegangen ist“, sagte der Schwarzwälder zur verpatzten Mixed-Staffel seiner Kollegen: „Ich glaube, wir blicken jetzt weiter voraus. Das war jetzt das erste Rennen, und wir schauen auf das nächste.“ (dpa)



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