Wellbrock schwimmt zum WM-Titel über zehn Kilometer

Der große deutsche Hoffnungsträger liefert bei der Schwimm-WM gleich im ersten Rennen. Florian Wellbrock darf sich nach seinem EM-Titel 2018 im Becken nun auch Weltmeister im Freiwasser nennen. Für die deutschen Schwimmer ist es die erste Medaille bei der WM.
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Die Freiwasserschwimmer Florian Wellbrock (l) und Rob Muffels holten über 10 Kilometer Gold und Bronze.Foto: Bernd Thissen/dpa
Epoch Times16. Juli 2019

Freiwasserschwimmer Florian Wellbrock hat bei den Weltmeisterschaften die Goldmedaille über zehn Kilometer gewonnen, sein Teamkollege Rob Muffels jubelte über Bronze.

Der 21-jährige Wellbrock siegte in Yeosu im packenden Zielsprint vor dem Franzosen Marc-Antoine Olivier und feierte seinen größten internationalen Erfolg. Er und Muffels und qualifizierten sich damit auch für Olympia 2020 in Tokio.

Für den Deutschen Schwimm-Verband war es die erste Medaille bei den Titelkämpfen in Südkorea und das erste WM-Gold seit 2015. Wellbrock gewann in einer Zeit von 1:47:55,9 Stunden. Knapp ein Jahr nach dem Europameistertitel über 1500 Meter im Becken bedeutete das den ersten großen Titel im Freiwasser. „Ich habe die letzten Nächte vor dem Einschlafen immer daran gedacht, Du willst Weltmeister werden. Dass ich das jetzt geschafft habe, muss erstmal im Kopf noch ankommen“, sagte der Sieger.

Für den Deutschen Schwimm-Verband war es nach dem Sieg von Thomas Lurz 2009 in Rom der erste Titel in dieser Disziplin, erstmals gab es zwei deutsche Medaillen. „Das ist viel mehr als wir erwartet haben“, sagte Bundestrainer Stefan Lurz.

„Das war ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, schilderte es Wellbrock. „Rob und ich haben sich die letzten Tage gepusht.“ Serienweise siegte Wellbrock in dieser Saison im Freiwasser. „Ich frag mich selber, wie lange das noch gut geht. Irgendwann muss diese Glückssträhne auch mal vorbei sein. Aber ich habe wahnsinnig hart trainiert“, sagte der stolze Magdeburger.

Er wurde seiner Rolle als Favorit eindrucksvoll gerecht und holte sich mit dem Sieg auch Selbstvertrauen für die anstehenden Beckenwettbewerbe. Er ist der große deutsche Hoffnungsträger bei der WM und will kommende Woche auch über 800 und 1500 Meter angreifen. „Er schwimmt sehr konzentriert und lässt nichts anbrennen“ – so hatte Lurz Wellbrock in der laufenden Saison beschrieben. „Coolness“ und Selbstsicherheit“ seien Stärken des Youngsters.

Und das zeigte Wellbrock: Im ruhigen Wasser des Hafenbeckens des Weltausstellungsgeländes von 2012 war er stets vorne dabei – wie auch Muffels. Unter anderem zusammen mit dem italienischen Olympiasieger von 2016 über 1500 Meter Gregorio Paltrinieri, Fünf-Kilometer-Weltmeister Kristóf Rasovszky und dem Briten Jack Burnell machte er Tempo. Die Führenden zogen das Feld ein Stück auseinander, nach der Hälfte des Rennen lagen Wellbrock als Vierter und der zweite deutsche Starter Rob Muffels als Sechster gut im Rennen. Im Schlussspurt demonstrierten beide Stärke.

Bei der vergangenen WM in Ungarn hatten die deutschen Freiwasser-Asse noch enttäuscht und waren erstmals seit 1994, als nur über 25 Kilometer im Freiwasser geschwommen wurde, ohne WM-Medaille nach Hause gefahren. Nun klappte es im dritten Rennen mit Edelmetall.

Zuvor hatten sich bei den Frauen schon Finnia Wunram und Leonie Beck ihre Tickets für die Sommerspiele gesichert. Damit haben die deutschen Schwimmer alle vier möglichen Startplätzen geholt. Ein „Wunschtraum“ von Stefan Lurz ging damit in Erfüllung. (dpa)



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