Statistisches Bundesamt: 49,2 Prozent der Frauen arbeiten Teilzeit

Neben dem Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Erwerbsleben und der Zuwanderung beeinflusst auch die Erwerbsbeteiligung die Zahl der Arbeitskräfte, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Dazu veröffentlichte das Statistische Bundesamt Zahlen über das Jahr 2022.
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Verkäuferin in einer BäckereiFoto: iStock
Epoch Times27. April 2023

Der Anteil der Arbeitnehmer in Deutschland, die in Teilzeit arbeiten, ist zuletzt erneut leicht angestiegen. Bei Frauen stieg er im vergangenen Jahr gegenüber 2019 um 0,8 Prozentpunkte auf 49,2 Prozent, bei Männern um 1,2 Prozentpunkte auf 12,7 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Im Jahr 2010 hatten noch etwa 46 Prozent der Frauen und neun Prozent der Männer in Teilzeit gearbeitet.

Beim Blick auf die allgemeine Beteiligung am Arbeitsmarkt in Deutschland zeigt sich, dass sie im Jahr 2022 insbesondere in den Altersgruppen von 25 bis 59 Jahren auf einem hohen Niveau lag: 87 Prozent der Personen in dieser Altersgruppen waren erwerbstätig. Bei den Männern lag der Anteil der Erwerbstätigen unter den 25- bis 59-Jährigen bei 92 Prozent, bei den Frauen waren es 83 Prozent.

Etwas geringer fiel die Erwerbsbeteiligung unter den 20- bis 24-Jährigen aus: Knapp drei von vier Personen (73 Prozent) waren hier am Arbeitsmarkt aktiv. Bei den 60- bis 64-Jährigen waren es noch zwei Drittel (66 Prozent), so das Bundesamt.

Einwanderer: Unterschiede nach Herkunftsregion

Unter allen Einwanderern lag die Erwerbstätigenquote im Alter von 25 bis 59 Jahren bei 74 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigen sich hinsichtlich der Herkunftsregionen der Einwanderer. Während Einwanderer aus Staaten der Europäischen Union (EU), die häufig aus Erwerbsgründen zuwandern, dabei von der Arbeitnehmerfreizügigkeit sowie vergleichbaren und schnell anerkannten beruflichen Qualifikationen profitieren, ist die Integration in den Arbeitsmarkt für Einwanderer aus anderen Herkunftsregionen ein längerfristiger Prozess.

So waren 2022 bei einer Aufenthaltsdauer von unter fünf Jahren 81 Prozent der Einwanderer aus EU-Staaten erwerbstätig, 15 bis 20 Jahre nach Zuzug waren es 87 Prozent. Die Erwerbstätigenquoten von Einwanderern aus dem Nahen und Mittleren Osten lagen in diesen Zeiträumen bei 34 Prozent beziehungsweise 78 Prozent, bei Einwanderern aus Afrika bei 55 Prozent beziehungsweise 73 Prozent. Das ist unter anderem im hohen Anteil an Einwanderern mit Fluchthintergrund in diesen Gruppen begründet, der die Arbeitsmarktintegration etwa aufgrund fehlender Berechtigungen verzögern kann.

Eingewanderte Frauen sind unabhängig von ihrer Herkunft insbesondere in den ersten Jahren nach Zuzug seltener erwerbstätig als eingewanderte Männer. Der Anteil der erwerbstätigen Frauen lag 2022 bei einer Aufenthaltsdauer von weniger als fünf Jahren bei 48 Prozent, bei den Männern waren 77 Prozent der Zuwanderer erwerbstätig. 15 bis 20 Jahre nach Zuzug erreichte die Erwerbstätigenquote zugewanderter Frauen 73 Prozent (Männer 88 Prozent).

Ein Grund für diese Unterschiede dürfte der Umstand sein, dass Frauen häufiger als Familienangehörige mit nach Deutschland zögen und wegen familiärer Verpflichtungen dem Arbeitsmarkt zunächst nicht zur Verfügung stünden, so die Statistiker. (dts/red)



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