Sparprogramm
Autozulieferer ZF will bis zu 14.000 Stellen in Deutschland streichen
Getriebe, Lenkung, Stoßdämpfer, Achsen: ZF kündigt einen weiteren Stellenabbau an. Unternehmen und Arbeitnehmer hätten ein Bündnis zur Umstrukturierung des Bereichs Elektromobilität beschlossen. Was bedeutet das?

Elektroautos benötigen kein herkömmliches mehrstufiges Getriebe wie Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Meist wird ein einfaches Ein-Gang-Getriebe genutzt. Für Zulieferer in der Autobranche fallen daher viele Produktionsschritte weg.
Foto: Felix Kästle/dpa/dpa
Der Autozulieferer ZF in Friedrichshafen am Bodensee hat ein umfassendes Sparprogramm für seine Sparte Elektromobilität angekündigt.
Unternehmen und Arbeitnehmer hätten ein Bündnis zur Umstrukturierung der Division E beschlossen, teilte ZF mit. Bis 2027 soll damit eine halbe Milliarde Euro gespart werden.
ZF hatte im Sommer 2024 die Streichung von 14.000 Stellen bis 2028 in Deutschland angekündigt. Im nach Umsatz und Mitarbeiterzahl größten Geschäftsbereich, der Division E, fallen laut Mitteilung von heute 7.600 Stellen bis 2030 weg. Gemeinsames Ziel „bleibt die Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen“, betonte das Unternehmen.
Lohnerhöhung wird verschoben
Neben bisherigen Angeboten wie Altersteilzeit starte ein Abfindungsprogramm, ergänzt durch Qualifizierungs- und Transfermaßnahmen. „ZF unterstützt Beschäftigte der betroffenen Bereiche bei ihrer beruflichen Neuorientierung.“
Um die Kosten von 500 Millionen Euro einzusparen, wird etwa eine ab April 2026 geplante Lohnerhöhung um 3,1 Prozent auf Oktober verschoben, wie ZF mitteilte. Im Elektromobilitätsbereich werde zudem die wöchentliche Arbeitszeit bis Ende 2027 um rund sieben Prozent reduziert.
ZF-Chef Mathias Miedreich erklärte, das Bündnis mit den Arbeitnehmern sei ein „Meilenstein“. Ziel sei, die „Position als technologisch führender Top-Player im Markt langfristig zu stärken und unsere Wettbewerbsfähigkeit deutlich zu steigern“.
Der Weg dorthin gehe „mit harten Einschnitten für unsere Mitarbeitenden“ einher. „Nun gilt es, zum Wohl des Unternehmens diese schweren Zeiten gemeinsam zu meistern.“
Keine Ausgliederung der Elektro-Sparte
Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von ZF betonte, mit dem Bündnis sei es gelungen, eine klare Perspektive zu schaffen. „Als Arbeitnehmerseite haben wir Zugeständnisse gemacht, das stimmt. Dafür erwarten wir jetzt, dass ZF als Beschäftigungsmotor und Garant für gute Arbeitsbedingungen zukunftsfest aufgestellt wird.“
ZF betonte, eine Ausgliederung der Sparte Elektromobilität werde nicht angestrebt. Miedreich hatte das Mitte September noch nicht ausgeschlossen.
Der Manager ist seit heute offiziell im Amt; die Entscheidung für den Wechsel an der Unternehmensspitze war im September gefallen. Der Aufsichtsrat von ZF hatte die Entscheidungen über die Zukunft der Division E im Juli vertagt. (afp/ks)
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