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Heizungsbauer

Habeck kündigt Prüfung von Viessmann-Verkauf an

Der Wärmepumpen-Marktführer Viessmann wird an einen US-Konkurrenten verkauft. Wirtschaftsminister Habeck will nun den Deal prüfen.

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Fahnen wehen beim Heiztechnikhersteller Viessmann in Allendorf/Eder.

Foto: Uwe Zucchi/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will den Verkauf der Viessmann-Wärmepumpensparte in die USA unter die Lupe nehmen. „Wir werden uns das Vorhaben im Rahmen der vorgesehenen Prüfschritte anschauen und sind im Gespräch mit dem Verkäufer und dem Investor, damit das Projekt unserer Wirtschaft und dem Standort Deutschland dient“, sagte der Grünen-Politiker.
Die Vorteile der deutschen Energiepolitik und Gewinne, die damit erwirtschaftet würden, müssten weiter dem Standort Deutschland zugutekommen. Gerade deutsche Unternehmen hätten die Wärmepumpentechnik vorangebracht, sagte Habeck. Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen sagte bei einer Veranstaltung der IG Metall in Berlin, es gehe um mögliche Zusagen für Investitionen und Arbeitsplätze.
Der Heizungsbauer aus dem hessischen Allendorf hatte am Dienstagabend mitgeteilt, seine Klimatechnik-Sparte, zu der auch das Wärmepumpen-Geschäft gehört, für zwölf Milliarden Euro an den Klimaanlagenhersteller Carrier Global zu verkaufen. 20 Prozent des Kaufpreises erhält die Viessmann-Gruppe demnach in Aktien und wird so zu einem der größten Anteilseigner des Unternehmens mit Sitz in Florida.
Unions- und FDP-Politiker warfen Habeck am Mittwoch vor, mit den strengen Vorgaben für neue Heizungen die Hersteller zu überfordern.

Kritik an Heizungsgesetz

Unionsfraktionsvize Jens Spahn befürchtet hingegen einen „Ausverkauf der deutschen Wärmepumpe“ – und verantwortlich dafür sei das Heizungsgesetz der Ampel. „Die Wärmewende mit der Brechstange erzeugt großen Druck auf deutsche Hersteller“, sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Sie müssen binnen Wochen ihre Produktion hochfahren, sonst verlieren sie Marktanteile an asiatische Hersteller. Offenbar braucht es dazu ausländische Investoren.“
Ähnlich äußerte sich FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai, dessen Partei die Reform des Gebäudeenergiegesetzes jedoch grundsätzlich mitträgt. Die „hastige und komplizierte Heizungswende von Robert Habeck“ wirke sich negativ auf die deutsche Wirtschaft aus, sagte Djir-Sarai dem „Handelsblatt“. Sein Fraktionskollege Michael Kruse bemängelte die „unzulängliche Standortpolitik seitens des Wirtschaftsministers“.
Das nordhessische Unternehmen Viessmann hat nach eigenen Angaben mit Carrier Global den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen in den kommenden drei Jahren vereinbart. Zudem sei festgelegt worden, dass der Hauptsitz des Unternehmens für zehn Jahre in Allendorf bleibt. Viessmann beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit mehr als 14.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von rund vier Milliarden Euro. (afp/dpa/dl)

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