„Hartz-IV-Rente“ nach 45 Jahren Vollzeit-Arbeit

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Eine Rentnerin hält einen Geldbeutel mit verschiedenen Euromünzen (gestellte Szenen). Wissenschaftler haben die Politik aufgefordert, vor den Problemen bei der Finanzierung der Rentenversicherung nicht die Augen zu verschließen.Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa
Epoch Times26. Mai 2022

Selbst wer 45 Jahre lang in Vollzeit gearbeitet und dabei jährlich stets 23.800 Euro im Jahr verdient hat, erhält einem Bericht zufolge keine Nettorente oberhalb der Grundsicherung. Das galt Ende 2020 rechnerisch für über 2,5 Millionen Rentner, wie laut „Neuer Osnabrücker Zeitung“ aus einer Regierungsantwort auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Sören Pellmann hervorgeht. Das Rentenniveau sei deutlich zu niedrig, wenn diese Beschäftigten nur eine „Hartz-IV-Rente“ erhielten, sagte Pellmann der Zeitung.

Den Grundsicherungsbedarf im Alter bezifferte das Arbeitsministerium dem Bericht zufolge im bundesweiten Durchschnitt mit brutto 833 Euro im Monat (Stand Ende 2020). Im Osten fällt der Betrag demnach deutlich niedriger aus. In Brandenburg liegt er bei 784 Euro, in Mecklenburg-Vorpommern bei 772 Euro, in Sachsen bei 747 Euro, in Sachsen-Anhalt bei 750 Euro und in Thüringen bei 760 Euro, wie die Zeitung aus der Ministeriumsantwort berichtete.

„Dass aktuell ein Jahresverdienst von 23.800 Euro über 45 Jahre nur für eine Hartz-IV-Rente reicht, zeigt, dass das Rentenniveau eklatant niedrig ist“, sagte Pellmann. Der Leipziger Bundestagsabgeordnete, der Ende Juni für den Vorsitz der Linkspartei kandidiert, forderte: „Löhne müssen auch zu Renten führen, von denen man gut leben kann.“

Auch angesichts der explodierenden Preise würden höhere Löhne und ein deutlich höheres Rentenniveau in Deutschland gebraucht. In der restlichen EU sei das Rentenniveau im Schnitt um etwa zehn Prozent höher, so Pellmann weiter.

Das deutsche Rentenniveau beträgt aktuell 49,4 Prozent. Es zeigt an, wie stark die gesetzlichen Renten im Schnitt den Löhnen und Gehältern folgen. (afp/dl)



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