Nutztierhaltung unverzichtbar – Lebensmittelversorgung im Wandel

Seit Jahrtausenden versorgt die Viehzucht die Menschheit mit Nahrung, Kleidung, Energie, Dünger, Arbeit und Einnahmen. Sie ist Kapitalanlage und Sicherheit zugleich. Wenn es jedoch nach den neuesten EU-Richtlinien geht, sollen Tierbestände im Zeichen der Klimaveränderungen drastisch reduziert werden. Wissenschaftler warnen vor den damit verbundenen Konsequenzen.
Titelbild
Eine Mutterkuh mit ihrem Nachwuchs.Foto: iStock
Von 27. Februar 2023

Über 800 Wissenschaftler haben bislang die sogenannte Dubliner Erklärung über die gesellschaftliche Rolle der Nutztiere unterzeichnet, die im Oktober 2022 auf einem zweitägigen internationalen Gipfeltreffen erstellt wurde. Führende Forscher und Akademiker aus den USA, Europa und Australien lehnen darin den Ansatz ab, dass die Nutztierhaltung stark reduziert werden soll.

Das sei ein rein ideologisch geführter Krieg gegen die Tierhaltung, erklärte Christ Taylor, Geschäftsführer der Australian Meat Processor Corporation, laut „agrarheute“ im Rahmen des Gipfeltreffens.

Nach der Dubliner Erklärung ist die Nutztierhaltung „viel zu wertvoll für die Gesellschaft, als dass sie das Opfer von Vereinfachung, Reduzierung oder Fanatismus werde“.

Lebensmittelversorgung im Dilemma

Die Wissenschaftler sehen die Lebensmittelversorgung in einem Dilemma. Einerseits wird gefordert, die Verfügbarkeit von tierischen Lebensmitteln – wie Fleisch, Milchprodukte und Eier – zu erhöhen, andererseits sollen Aspekte wie biologische Vielfalt, Klimawandel und Tierschutz beachtet werden. Während die Anforderungen exponentiell wachsen, ist ein Großteil der weltweiten Bevölkerung auf Viehzucht angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Tiere liefern eine Vielzahl essenzieller Nährstoffe und andere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, von denen viele in der weltweiten Ernährung fehlen, selbst in höheren Bevölkerungsschichten, erklären die Wissenschaftler weiter. In ihrem Papier heißt es:

Wohlhabende Menschen können sich möglicherweise angemessen ernähren, indem sie Fleisch, Milchprodukte und Eier stark einschränken. Dieser Ansatz sollte aber nicht für die Allgemeinbevölkerung empfohlen werden – insbesondere nicht für diejenigen mit einem erhöhten Bedarf, wie kleine Kinder und Jugendliche, Schwangere und Stillende, Frauen im gebärfähigen Alter, ältere Erwachsene und chronisch Kranke.“

Für die Aufrechterhaltung des Stoffkreislaufs in der Landwirtschaft seien Zucht- und Nutztiere unersetzlich – schon allein, weil sie große Mengen an ungenießbarerer Biomasse, die als Nebenprodukte bei der Nahrungsmittelherstellung anfallen, verwerten. Insbesondere Wiederkäuer seien in der Lage, Grenzertragsflächen aufzuwerten, die nicht direkt geeignet sind, um Nahrungsmittel zu produzieren.

Pauschalisierte Maßnahmen wie die drastische Verringerung des Viehbestandes werden nach Aussage der Forscher zu Umweltproblemen in großem Maßstab führen. Statt Tierbestände drastisch zu reduzieren, wäre es aus ihrer Sicht sinnvoller, das Tierhaltungssystem auf der Grundlage höchster wissenschaftlicher Standards weiterzuentwickeln.



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