600 Millionen Euro Steuergeld
Subvention in Deutschland, Pleite in Schweden: Northvolt soll jetzt verkauft werden
Bekommt der insolvente schwedische Batterieproduzent Northvolt bald einen neuen Eigentümer? Laut Insolvenzverwalter gibt es mehrere Interessenten. Der subventionierte Bau einer Fabrik in Deutschland ist indirekt betroffen.

Teile des insolventen Batterieherstellers Northvolt könnten nun verkauft werden. (Archivbild)
Foto: Britta Pedersen/dpa
Der schwedische Batterie-Hersteller Northvolt beantragte im November 2024 ein sogenanntes Chapter-11-Insolvenzverfahren in den USA, im März 2025 folgte dann der Insolvenzantrag in Schweden. Jetzt soll es laut Insolvenzverwalter mehrere Interessenten geben, die Teile des Unternehmens kaufen wollen.
Neue, anonyme Angebote
Demnach liegen verbindliche Angebote für die Insolvenzmasse des Unternehmens vor, wie Insolvenzverwalter Mikael Kubu der öffentlich-rechtlichen schwedischen Hörfunkanstalt Sveriges Radio bestätigte. Die Angebote sollen aus Europa, Nordamerika und Indien kommen, konkrete Interessenten wurden bislang aber nicht benannt. Er beschrieb die Verhandlungen als komplex, weshalb sie voraussichtlich noch einige Wochen andauern dürften. Er hoffe aber, so bald wie möglich eine verbindliche Vereinbarung einzugehen, sagte Kubu.
Die vorliegenden Angebote beziehen sich nach Angaben von Sveriges Radio auf die Northvolt-Stammfabrik für die Batteriezellproduktion im schwedischen Skellefteå und das Entwicklungszentrum Northvolt Labs in Västerås.
Subventioniert in Deutschland
Unklar ist nach wie vor, wie es mit der im Bau befindlichen Fabrik bei Heide in Schleswig-Holstein weitergeht. Das deutsche Tochterunternehmen Northvolt Germany ist zwar eine eigenständige Gesellschaft, als Teil des insolventen Mutterkonzerns aber indirekt von dem Verfahren betroffen.
Der Bau der neuen „Gigafactory“ in Lohe-Rickelshof bei Heide im Kreis Dithmarschen hat öffentliche Aufmerksamkeit erregt, da von Bund und Ländern zu je 300 Millionen Euro Subventionen geflossen sind. Bereits im Dezember 2024 wurde der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zum Haushaltsausschuss geladen und befragt.
CDU-Bundestagsabgeordneter und Haushaltspolitiker Andreas Mattfeldt kritisierte Habeck scharf: „Der entstandene Schaden für die Steuerzahler sprengt jede Größenordnung.“ Im weiteren Verlauf meldete sich ein „Whistleblower“ (ein Bundestagsabgeordneter, der um Anonymität bat) bei der „Berliner Zeitung“ und erhob schwere Vorwürfe gegen Habeck: „In trifft also eine klare Schuld“. Demnach sei Northvolt nicht Kreditwürdig gewesen und die Kreditfreigabe sei nicht ordnungsgemäß durch den ehemaligen Wirtschaftsminister erfolgt.
(Mit Material von dpa/red)
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