Alle Jahre wieder – kommt der Taschendieb

Zu Beginn der Weihnachtsmarktsaison rät die Polizei zur besonderen Vorsicht vor Taschendieben.
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Symbolbild.Foto: istockphoto/Ashrafov
Epoch Times13. November 2018

Alle Jahre wieder – kommt der Taschendieb: Zu Beginn der Weihnachtsmarktsaison rät die Polizei zur besonderen Vorsicht. Im dichten Gedränge können in Sekunden der Geldbeutel, das Handy oder der Autoschlüssel weg sein. Aus dem gemütlichen Glühweinumtrunk wird dann ein Besuch auf der Polizeiwache:

MIT WELCHEN TRICKS ARBEITEN DIE DIEBE?

Oft treten Taschendiebe in Gruppen auf und agieren nach Angaben der Polizei arbeitsteilig nach dem Motto: anrempeln, drücken, ziehen, Beute übergeben. Beim Rempeltrick wird das Opfer im Gedränge angestoßen oder in die Zange genommen. Der Vordermann bückt sich zum Beispiel oder bleibt abrupt stehen. Während das Opfer abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.

Beim Fleckentrick wird das Opfer – häufig nach einem Bankbesuch – mit Ketchup oder einem Getränk bekleckert und beim wortreichen Reinigungsversuch bestohlen. Oder Fremde bitten das Opfer um Wechselgeld. Beim Öffnen der Geldbörse wird der Betroffene vom Täter abgelenkt, der zwar seine Münzen in die Börse wirft, aber gleichzeitig Banknoten herauszieht.

WANN IST NOCH VORSICHT ANGEBRACHT?

Das ganze Jahr über, aber verstärkt auch in der Vorweihnachtszeit, zieht der Auskunfttrick. Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder sprechen Menschen auf vollen Bahnhöfen an. Während der Angesprochene abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche oder verschwinden gleich ganz mit dem Gepäck.

WAS IST ÜBER DIE TÄTER BEKANNT?

Meist sind die Täter Profis, die in ganz Europa grenzüberschreitend klauen. Entsprechend gehen sie zielgerichtet vor. Es sind aber nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche. Fast jeder sechste der im vergangenen Jahr ermittelten Taschendiebe war noch keine 18 Jahre alt.

WAS RÄT DIE POLIZEI ZUR SICHERHEIT?

Weihnachtsmarktbesucher sollten nur das Notwendigste an Bargeld oder Zahlungskarten dabei haben und Geld sowie Papiere getrennt in verschiedenen verschlossenen Innentaschen tragen. Handtaschen sollten stets geschlossen und mit dem Verschluss am Körper getragen werden. Die PIN sollte niemals im Portemonnaie und schon gar nicht auf der Zahlungskarte notiert werden.

WAS IST BEI EINEM DIEBSTAHL ZU TUN?

Die Straftat ist bei der Polizei anzuzeigen, die auf vielen Weihnachtmärkten präsent ist. Um sich bei einem Diebstahl vor Abbuchungen zu schützen, sollten alle Geldkarten umgehend gesperrt werden. Das geht am besten über den zentralen Sperrnotruf 116116. Damit lassen sich alle Girocards und die meisten Kreditkarten sperren. Die Polizei kann die Girocard auch für das elektronische Lastschriftverfahren sperren. Opfer sollten in den nächsten Wochen dann sorgfältig ihre Kontobewegungen im Auge behalten und unrechtmäßige Lastschriften zurückbuchen lassen.

WELCHER SCHADEN ENTSTEHT DURCH TASCHENDIEBSTÄHLE?

Über das ganze Jahr gesehen wurden 2017 laut polizeilicher Kriminalstatistik in Deutschland insgesamt 127.376 Taschendiebstähle angezeigt. Es entstand dadurch ein Schaden von 41,3 Millionen Euro. Damit verringerte sich die Zahl der Fälle und die Schadenssumme gegenüber 2016 deutlich. Die meisten Fälle bleiben aber noch immer unaufgeklärt – die Aufklärungsquote lag 2017 bei gerade einmal 6,4 Prozent. (afp)



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