NASA: Von Sonde abgeworfene Asteroiden-Probe auf Erde gelandet

Schon die Entnahme der Probe vom Asteroiden Bennu war spektakulär; jetzt ist sie ähnlich spektakulär zurückgebracht worden: Abgeworfen von der NASA-Sonde „Osiris-Rex“, landete sie in der Wüste Utahs.
Ein Helikopter-Team der NASA wartet auf die Ankunft der Raumkapsel.
Ein Helikopter-Team der Nasa wartet auf die Ankunft der Raumkapsel.Foto: Rick Bowmer/AP/dpa
Epoch Times24. September 2023

Eine von der NASA-Sonde „Osiris-Rex“ eingesammelte und nun über der Erde abgeworfene Geröllprobe vom Asteroiden Bennu ist im US-Bundesstaat Utah gelandet. Geschützt von einem Hitzeschild und gebremst von Fallschirmen setzte die Kapsel mit der Probe in der Wüste auf, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. „Glückwunsch! Ihr habt es geschafft“, gratulierte NASA-Chef Bill Nelson seinen Mitarbeitern. „Das Unmögliche ist möglich geworden.“

Die NASA-Wissenschaftler im Kontrollzentrum reagierten mit Klatschen und Jubel, als die etwa 46 Kilogramm schwere Kapsel mit einem Durchmesser von etwa 81 Zentimetern drei Minuten früher als geplant auf der Erde aufsetzte. „Osiris-Rex“ hatte die Kapsel, die vom Aussehen her an eine Art Salatschüssel mit hohem Deckel erinnert, einige Stunden zuvor in einer Höhe von rund 102.000 Kilometern über der Erde abgeworfen.

Rund 250 Gramm Geröll

Die Kapsel enthält Schätzungen der NASA zufolge rund 250 Gramm Geröll, die vor rund drei Jahren von dem Himmelskörper eingesammelt worden waren. Hubschrauber brachten die Kapsel, die ersten Einschätzungen der NASA zufolge beim Aufkommen unbeschadet blieb, zunächst in ein steriles Labor in der Nähe der Landestelle. Danach soll sie in NASA-Labore im US-Bundesstaat Texas gebracht werden – wo sich dann rund 200 Wissenschaftler mit 60 verschiedenen Untersuchungsmethoden an der Probe zu schaffen machen sollen.

Sollte sich der Inhalt der Kapsel so darstellen, wie von der NASA erhofft, dann wäre es die erste erfolgreich zur Erde gebrachte Probe eines Asteroiden in der Geschichte der US-Raumfahrtbehörde – und die wohl größte jemals entnommene solche Probe überhaupt. 2005 war die japanische Raumsonde „Hayabusa“ auf einem Asteroiden gelandet. Sie brachte 2010 die ersten je gesammelten Bodenproben eines solchen Himmelskörpers zur Erde. Es gab noch weitere Flüge zu Asteroiden, doch keine weitere Sonde hat bislang Material zur Erde zurückgebracht.

Kompliziertes Manöver

„Osiris Rex“ (die Abkürzung steht für: Origins, Spectral Interpretation, Resource Identification, Security-Regolith Explorer) war im September 2016 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet und rund zwei Jahre später bei Bennu angekommen. Im Oktober 2020 entnahm die Sonde dem Asteroiden bei einem mehrstündigen komplizierten Manöver eine Probe – als erster US-Flugkörper der Raumfahrtgeschichte.

Dabei war auch eine Panne passiert: Der Deckel des Auffangbehälters wurde von größeren Steinen leicht aufgestemmt, sodass Teile der Probe entweichen konnten. Die NASA-Wissenschaftler gehen aber trotzdem davon aus, dass ausreichend Material im Auffangbehälter steckt.

Gefährlicher Asteroid

Der tiefschwarze Bennu – benannt nach einer antiken ägyptischen Gottheit – hat einen Durchmesser von rund 550 Metern und könnte der Erde in gut 150 Jahren recht nahekommen. Auch wenn das Einschlagrisiko sehr gering ist, zählt die NASA Bennu zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden – und will ihn deshalb ganz genau erforschen. Zudem erhoffen sich die Wissenschaftler von der rund eine Milliarde US-Dollar teuren „Osiris-Rex“-Mission Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren, denn solche Asteroiden sind Überbleibsel davon.

Die etwa sechs Meter lange und 2.100 Kilogramm schwere „Osiris-Rex“-Sonde machte sich direkt nach dem Abwurf schon auf den Weg zum nächsten Asteroiden – dem Apophis. Der Asteroid mit einem Durchmesser von rund 370 Metern wird 2029 Berechnungen zufolge in rund 32.000 Kilometern Entfernung an der Erde vorbeifliegen und könnte so erstmals aus der Nähe erforscht werden. Dafür war die Mission bereits um mindestens neun Jahre verlängert worden – und trägt nun auch einen neuen Namen: „Osiris-Apex“. (dpa)



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