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Ibiza-Video mit Stasi-Methoden: Gudenus nur „Übersetzer“ – Schadensersatzforderung an Wiener Anwalt

Die Kontaktperson des illegalen Ibiza-Videos wird nun zur Kasse gebeten. Erster Zivilprozess gegen Ibiza-Video.

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Johann Gudenus, ehemaliger FPÖ-Clubobmann im Nationalrat von Österreich.

Foto: HERBERT PFARRHOFER/AFP/Getty Images

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Zwei Jahre warteten die Hintermänner des illegal gedrehten Ibiza-Videos, dass die österreichische Regierung aus ÖVP und FPÖ zum Fall brachte und die laufenden Reformprojekte der Alpenrepublik torpedierte.
Nun bittet einer der Beteiligten die Macher zur Kasse, will eine einstweilige Verfügung erwirken und fordert die Löschung des Videos. Ebenfalls soll der Beschuldigte Wiener Anwalt angeben, an wen er das Video und für wieviel bereits verkauft hat. Dieser verweist jedoch auf ein „zivilgesellschaftliches Projekt, bei dem investigativ journalistische Wege beschritten wurden“. Er selbst habe sich an keinen strafbaren Handlungen beteiligt, so der Wiener Anwalt.

Illegales Video mit Gewinnabsichten

Der ehemalige FPÖ-Klubobmann im Nationalrat, Johann Gudenus, reichte Klage gegen den derzeit als mutmaßlichen Drahtzieher des Videos. Dieser habe ihn „hinterlistig getäuscht“, heißt es in der Klage und, dass Gudenus selbst in der Ibiza-Villa lediglich als Übersetzer fungiert habe, so sein Anwalt laut Ö1-„Morgenjournal“, berichtet „OE24“.
Mit dieser ersten zivilrechtlichen Klage zum Ibiza-Video will Gudenus die Löschung des Videos bewirken. Er wirft dem Anwalt laut ORF-Radio, die Ausnutzung seiner Stellung als Anwalt, hinterlistige Täuschung und Missbrauch von Abhörgeräten vor. Dabei wirft Gudenus dem Mann Gewinnabsichten mit dem Video vor.
„Mehrfach verkaufte er dieses Video mit hohem Gewinn an verschiedene Erwerber.“
(Klageschrift Gudenus)

Vier Treffen mit „Lockvogel“

Wie die Anklageschrift weiter erläutert, habe das erste Treffen zwischen Gudenus und der falschen Oligarchennichte im Grand Hotel in Wien stattgefunden. Die Frau sei dort mit Leibwächtern aufgetreten.
Später traf man sich auf einem Grundstück von Gudenus, in einem Restaurant und schließlich auf Ibiza. Hier dann zusammen mit dem damaligen FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache.

Gudenus-Anwalt beklagt Stasi-Methoden

Nach Angaben des Anwalts von Johann Gudenus, Heinz-Dietmar Schimanko, wurde dort das vermeintlich privat-vertrauliche Gespräch heimlich gefilmt. Im Gespräch mit dem ORF-Radio sagte der Anwalt am Montag:
Mein Mandant ist Opfer von Stasi-Methoden übelster Sorte und wir ergreifen jetzt alle rechtlichen Maßnahmen, dass von dem bereits hergestellten Ibiza-Video nichts mehr gezeigt wird.“
(Heinz-Dietmar Schimanko, Gudenus-Anwalt)
Der Streitwert der Klage belaufe sich inklusive Schadensersatz auf 68.000 Euro. Anwalt Schimanko vermutet jedoch, dass das Gesamtausmaß weitaus höher sein werde. (sm)
 

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