Genmanipulation an Babys unter Aufsicht der KP-Chinas? Chinesischer Forscher unter Hausarrest

Der umstrittene chinesische Genforscher He Jiankui steht Berichten zufolge nach seiner Rückkehr von einer Konferenz in Hongkong unter Hausarrest.
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He JiankuiFoto: EET Epoch Times USA
Epoch Times7. Dezember 2018

He Jiankui, ein außerordentlicher Professor an der Southern University of Science and Technology (SUST) in Shenzhen, hielt in einer überfüllten Halle mit rund 700 Teilnehmern am Human Genome Editing Summit an der University of Hong Kong am 28. November einen Vortrag – der ihm zum Verhängnis werden sollte.

Jiankui berichtete, wie er eine Gen-Manipulationstechnologie namens CRISPR-Cas9 einsetzte, um die embryonalen Gene von zwei neugeborenen chinesischen Zwillinge zu verändern. Seine Ankündigung löste einen internationalen Aufschrei über die Ethik und Sicherheit einer solchen Forschung aus.

He Jiankui betonte jedoch, dass er auf seine Arbeit „stolz“ sei und deutete an, dass es eine zweite „mögliche Schwangerschaft“ als Teil seiner Forschung gäbe.

Die Organisatoren der Konferenz in Hong Kong – auf der der Forscher sprach – verurteilten He’s Arbeit und nannten sie „zutiefst beunruhigend“ und „unverantwortlich“.

„Selbst wenn die Änderungen überprüft werden, war das Verfahren unverantwortlich und entsprach nicht den internationalen Normen“, sagte das Organisationskomitee des Zweiten Internationalen Gipfels zur Bearbeitung des menschlichen Genoms, der diese Woche in Hongkong stattfindet, in einer Erklärung.

Die Präsidenten der U.S. National Academy of Sciences (NAS) und der U.S. National Academy of Medicine (NAM) äußerten sich ebenfalls besorgt über He’s Arbeit.

„Die Ereignisse in Hongkong in dieser Woche zeigen deutlich, dass wir spezifischere Standards und Prinzipien entwickeln müssen, auf die sich die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft einigen kann“, sagten NAS-Präsidentin Marcia McNutt und NAM-Präsident Victor Dzau in einer Erklärung.

Der Ausschuss forderte eine unabhängige Bewertung der Ansprüche von He.

Seine wissenschaftliche „Leistung“ wurde zunächst am 27. November von der staatlichen Zeitung People’s Daily der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) positiv gemeldet. Nach der internationalen Verurteilung kehrte sich die Haltung der Partei jedoch um.

Am 29. November ordnete die KPCh einen vorübergehenden Stopp der Gen-Editing-Forschung an.

He Jiankui wurde zurück an die Universität geschickt und steht seit dem 28. November unter Hausarrest – auf dem Campus durch den Präsidenten seiner Universität, Chen Shiyi, berichtet die Hongkonger Tageszeitung Ming Pao.

Diese Gen-Editing-Technologie wurde in den USA erfunden und ist relativ unkompliziert zu replizieren. Die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft hat jedoch strenge Protokolle gegen ihre Verwendung am Menschen. Beobachter glauben, dass dieses Experiment nur in dem von der KPCh geschaffenen Umfeld von Atheismus und moralischer Gesetzlosigkeit stattfinden konnte.

Caoji, der Online-Name eines Netizen, der sich als ehemaliger Wissenschaftsprofessor an einer Universität in Shanghai ausgibt, schrieb am 30. November auf Twitter, dass sein Experiment „Gene-Editing Baby“ von hochrangigen KPCh-Beamten gefördert wurde. „Seine Universität, SUST, war für das Projekt verantwortlich, und er führte es heimlich durch,“ heißt es.

Mit Hunderten Millionen Yuan in der Finanzierung bei SUST und angesichts der Tatsache, dass er ein Forscher ist, der mit dem „Thousand Talents Plan“ der KPCh in Verbindung gebracht wird, glaubt Caoji, dass das Experiment ohne staatliche Unterstützung nicht stattfinden hätte können.

Der „Thousand Talents Plan“, eine ehrgeizige Initiative, um ausländische Experten nach China zu holen, ist für US-Beamte von besonderer Bedeutung. Das Programm, das vom kommunistischen Regime Chinas im Dezember 2008 ins Leben gerufen wurde, um Akademiker und Forscher nach China zu bringen, wurde vom U.S. National Intelligence Council als Mittel beschrieben, um den Technologietransfer aus den Vereinigten Staaten nach China zu ermöglichen. (yz/rls)



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