Das atheistische Peking kondoliert

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"In China stehen auch die papsttreuen Katholiken unter staatlichem Druck. Hier eine unzerstörte christliche Dorfkirche." Bild-Archiv
Von 4. April 2005

Ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums drückte am Sonntag das Beileid der chinesischen Regierung und des chinesischen Volkes über den Tod von Papst Johannes Paul II aus. Unter der Vielzahl von anteilnehmenden und aufrichtigen Beileidsbekundungen von Regierungen aus aller Welt würde die Stimme aus Peking kaum beachtet werden, wäre da nicht die offizielle Ablehnung der Volksrepublik China (VRC) gegenüber dem Vatikan und die Verfolgung der papsttreuen Katholiken.

In der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurde der Sprecher des Aussenministeriums weiter zitiert: „Das Land (China) ist bereit die Beziehungen zum Vatikan unter der Voraussetzung zu verbessern, dass der Vatikan die „diplomatischen Beziehungen“ zu Taiwan abbricht und verspricht, sich nicht in Chinas innere Angelegenheiten einzumischen, auch nicht unter dem Vorwand, es handle sich um religiöse Angelegenheiten.“ Letztere Aussage muss auf die päpstliche Ernennung von Bischöfen in China bezogen werden, die Peking nicht toleriert. In der VR China ist nur die „Patriotische Gesellschaft der Chinesischen Katholischen Kirche“ als Organisation der katholischen Kirche erlaubt, deren oberste Instanz ein Gremium von Mitgliedern der Kommunistischen Partei Chinas ist, was wiederum auf Ablehnung aus Rom stößt. Zur Entschärfung dieses Konflikts hatte der Papst noch eine Reise nach China geplant.

Die Taiwan-Frage stellt China immer wieder in den Vordergrund, weil das prosperierende Taiwan von der Volksrepublik als abtrünnige Provinz betrachtet wird.

In der VR China leben schätzungsweise zwölf Millionen Katholiken, die loyal zum Papst stehen, die aber immer wieder Ziel staatlicher Verfolgung sind und häufig im Untergrund leben. Romtreue Bischöfe, Priester und Laien werden regelmäßig schikaniert, verhaftet, besonders vor hohen kirchlichen Feiertagen eingesperrt und gefoltert, immer wieder werden ihre Kirchen zerstört. Nach Aussage des römisch-katholischen Bischofs in der Sonderverwaltungszone Hongkong, Joseph Zen, ist im Februar 2003 bei der Verfolgung der katholischen Kirche auf dem chinesischen Festland eine noch schärfere Gangart eingelegt worden. Erst Mitte letzter Woche ist Father Zhao Ke-Xun, ein Geistlicher der romtreuen römisch-katholischen Untergrundkirche, von staatlichen Sicherheitsbehörden verschleppt worden. Er hatte sich nach einem Gottesdienst in einer Privatwohnung auf dem Heimweg befunden, teilte die in den USA ansässige „Kardinal-Kung-Stiftung“ mit. Wo sich der 75-Jährige derzeit befindet, ist nicht bekannt.



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