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Randale

Vor 1. Mai: Randalierer zündeln - Berlins Polizeipräsidentin mit „Kottiwache“ zufrieden

Mehrere unbekannte Personen haben in der Nacht zu Samstag in Berlin randaliert. Vor dem 1. Mai in Berlin nehmen die Aktionen zu – und eine Polizeiwache wird am Montag besonders geschätzt.

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Etwa 20 Randalierer zogen in der Nacht durch Berlin – dabei wurden auch zahlreiche Fensterscheiben demoliert.

Foto: Paul Zinken/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Randalierer haben in der Nacht zum Samstag in Berlin-Mitte zahlreiche Autos und Fensterscheiben demoliert. Wie die Polizei mitteilte, zogen mindestens 20 dunkel gekleidete Personen von der Seydelstraße bis zur Alten-Jakob-Straße.
Insgesamt 18 Fahrzeuge seien beschädigt, zwei davon in Brand gesetzt worden. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben zwei Tatverdächtige im Alter von 17 und 21 Jahren vorübergehend fest. An Hausfassaden habe die Gruppe Schmierereien mit Bezug zum 1. Mai hinterlassen.
Nach Beobachtung eines dpa-Fotografen stand an einer Mauer „Hinaus zum 1. Mai.“. Der Eingang des Jobcenters Berlin-Mitte wurde mit roter Farbe beschmiert. Laut Polizei wurden Farbbeutel gegen Häuser geworfen sowie Steine gegen Fensterscheiben von Geschäften.
Außerdem hätten Personen aus der Gruppe heraus einen fahrenden Wagen einer Sicherheitsfirma beworfen und die Heckscheibe beschädigt. Menschen wurden nicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Der Staatsschutz ermittele wegen besonders schweren Landfriedensbruchs.
Der rbb meldete, nach Augenzeugenberichten habe es sich sogar um etwa 30 Personen gehandelt, die unter anderem Bengalos in Autos geworfen hätten. Die Polizei habe ein Feuer in einem ladenden Elektro-Mietwagen gelöscht. Mindestens ein weiteres Fahrzeug sei komplett ausgebrannt, meldete der Sender.

Die äußerst umstrittene „Kottiwache“

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik zeigte sich vor den Protesten zum 1. Mai zufrieden mit der im Februar eröffneten und äußerst umstrittenen „Kottiwache“. „Wir können insgesamt eine erste positive Bilanz ziehen“, sagte Slowik dem „Tagesspiegel“. Valide Aussagen zum Einfluss auf die Kriminalitätsentwicklung seien nach dieser kurzen Zeit noch nicht möglich.
„Die Straftaten sind aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen.“ Demnach sank die Zahl von 864 auf 773. „Insbesondere bei den ortsbezogenen Delikten wie Diebstahl, Körperverletzung, Nötigung, Freiheitsberaubung, Bedrohung, Mord und Totschlag ist die Tendenz sinkend – von 263 auf 203“, sagte Slowik.
Noch unklar sei jedoch, ob sich dieser Effekt auf die neue Polizeiwache zurückführen lasse, führte sie aus. Die Polizeipräsidentin erklärte, dass die Wache trotz großen Protests vor der Eröffnung angeblich auch in der näheren Umgebung gut aufgenommen worden sei. „Das Umfeld ist nach den ersten Erfahrungen grundsätzlich positiv gestimmt“, sagte sie.
Viele Anwohner sehen das anders, es gibt Klagen, dass sich der Drogenkonsum nun in weiter entfernte Straßenzüge und Hauseingänge verschoben hat. „Es kam bislang auch zu keinen nennenswerten Störungen und der Wachbetrieb läuft reibungslos“, sagte dagegen die Polizeipräsidentin.
Der „eher linken Szene“ in Kreuzberg sei die Einrichtung „ein Dorn im Auge“. Am 1. Mai wird die Wache daher besonders geschützt werden, erklärte die Polizeipräsidentin.
Zu den vorhandenen Schutzvorkehrungen kämen „am Einsatztag ergänzend geplante Maßnahmen“ zur Sicherheit der Kottiwache. „Wir hatten 2022 Schutzmaßnahmen, als die Wache im Bau war. Auch im vergangenen Jahr wollte die Szene die Kottiwache angreifen. Die Wache ist nicht nur wie die meisten Polizeiwachen grundlegend, sondern sehr gut gesichert.“ (dpa/dts/red)

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